Route der Industriegeschichte in Schwerin

Start
Schwerin
Dauer
4 h
Länge
4 km
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Dampflokomotiven im Eisenbahnmuseum Schwerin, Foto: simon tunstall, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org
Dampflokomotiven im Eisenbahnmuseum Schwerin  Klaus Dieter Voß
V180 MEF, Klaus-Dieter Voß
Dem Elektrizitätswerk mitten in der Innenstadt sollte man seine Funktion nicht ansehen. Stadtmarketing GmbH Schwerin, Foto: Cornelia Böttcher
grosses_haus_zuschauerraum_silke_winkler Silke Winkler
Schloss Schwerin am Burgsee Carsten Pescht
Stein mit Sägeblatt Stadtgeschichts- und Museumsverein Schwerin e.V.; Dr. Holger Martens
Eckdaten zur Tour
Wer vermutet schon historische Industriekultur in Schwerin, der ehemals beschaulichen mecklenburgischen Residenzstadt mit dem verspielten Schloss? Natürlich gibt es sie. Denn die Fortschritte, die mit der industriellen Revolution den Verkehr, die Elektrizität, die Metallverarbeitung und anderes mehr mit sich brachten, machten auch um Schwerin keinen Bogen. Kommen Sie mit auf Spurensuche!

Die Route der Industriekultur führt ganz nebenbei an weiteren Sehenswürdigkeiten vorbei wie dem Schweriner Schloss, dem Schlossgarten und durch die Schweriner Altstadt. Für den Besuch des Eisenbahnmuseums ist es ratsam, festes Schuhwerk zu tragen und Kleidung, die im Notfall auch mal ihr Fett abbekommen kann. Die meisten Exponate des Museums sind barrierefrei zu erreichen. Am Ende der Tour steigen Sie am besten am Platz der Jugend in die Straßenbahnlinie 1, die Sie in 6 Minuten zum Hauptbahnhof zurück bringt.
Ein Stadtrundgang für Kulturliebhaber

Start- und Endbahnhof

Startbahnhof
Schwerin Hbf
5 Tourstationen
4 km / 4 Stunden
Endbahnhof
Platz der Jugend, Schwerin (Meckl)

Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.

Vorschau der App-Darstellung der Tour "SUP-Seeing in Potsdam" | © DB Regio Nordost

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Ablaufplan

Tourstart am Schwerin Hbf

Wegbeschreibung

In Schwerin angekommen, führt der erste Weg über den Hinterausgang des Hauptbahnhofes ins Eisenbahnmuseum. Bereits das Gebäude ist ein Sammelstück. Es wurde 1847 mit der Eröffnung der Eisenbahnstrecke nach Hagenow als Werkstatt der mecklenburgischen Staatsbahn in Betrieb gesetzt. Dampfloks und später auch Dieselloks wurden hier gewartet und repariert. Zu Anlage gehört auch der legendäre Ringlokschuppen.

Mecklenburgisches Eisenbahn- und Technikmuseum

In der ehemaligen Lokwerkstatt der Friedrich-Franz-Eisenbahn sind eine Vielzahl von Dampf- und Dieselokomotiven zu sehen. Ebenso werden historische Signale gezeigt und an einer Modellbahnanlage wird die Funktionsweise alter Stellwerkstechnik erläutert. Viele kleine Ausstellungsstücke, wie z.B. Werkzeuge und Geräte aus der Entwicklung des Transportsystems Eisenbahn runden das Bild der Ausstellung ab.Eintrittspreise:Erwachsene 4,00 €Ermäßigt (Rentner, Studenten, Schwerbeschädigte gegen Vorlage eines Ausweises) 3,50 €Kinder (6-14 Jahre) 3,00 €Familienkarte 11,00 €Gruppen ab 11 Personen - Erwachsene 3,00 €, Kinder 1,50 €Führungsgebühr einmalig 10,00 € (Führungen nur nach vorheriger Anmeldung)

Zum Bahnhof 13
19053
Schwerin
Telefon: +49 171 6816657
E-Mail Adresse: info@mef-schwerin.de
Stellwerkstechnik MEF, Klaus-Dieter Voß
Fahrzeughalle MEF, Klaus-Dieter Voß
Fahrdienstleiter MEF, Klaus-Dieter Voß

Wegbeschreibung

Die Dr.-Külz-Straße führt nach rechts auf den Obotritenring. Wenden Sie sich hier ebenfalls nach rechts, dann unter einer Eisenbahnbrücke entlang. Hinter einem Hotel erscheint das Nordurfer des Pfaffenteichs, an dem eine Außen-Spielstätte des Mecklenburgischen Staatstheaters steht. Äußerlich ähnelt es einer zu groß geratenen Prunkvilla aus der Kaiserzeit. Um den Gleichstrom ohne viel Energieverlust an die Abnehmer zu liefern, wurde das ehemalige Elektrizitätswerk mitten in der Stadt erbaut. Bereits in den 1920er Jahren wurde auf Wechselstrom umgestellt und wenig später konnte Schwerin seinen Strom aus dem Überlandnetz beziehen.

Mecklenburgisches Staatstheater, E-Werk

Früher war es ein hochmoderner Stromversorger für die Stadt Schwerin, heute ist es die Heimat für Schauspieler und Tänzer: Das E-Werk am Nordufer des Pfaffenteichs ist seit 1998 eine Außen-Spielstätte des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin.Fast familiär ist die Atmosphäre - sowohl am Ticket-Schalter als auch im Bühnenraum, der Platz für etwa 100 Theaterfans bietet. Die Künstler scheinen zum Greifen nah und die Inszenierungen - zumeist modern - begeistern ein Publikum aller Generationen. Doch auch die über die Landesgrenzen hinaus beliebten Stücke der Fritz-Reuter-Bühne in plattdeutscher Mundart werden hier gezeigt.Das Puppentheater ist ebenfalls im E-Werk zuhause. Und was gibt es Schöneres als den Moment, wenn unzählige Kinder wie aus einem Mund rufen: „Das Krokodil war´s!“?

Spieltordamm 1
19055
Schwerin
Stellwerkstechnik MEF, Klaus-Dieter Voß
Fahrzeughalle MEF, Klaus-Dieter Voß
Fahrdienstleiter MEF, Klaus-Dieter Voß

Wegbeschreibung

Die Tour führt weiterhin am Pfaffenteich entlang. Gegenüber der Terrasse am Südufer beginnt die Mecklenburgstraße, Einkaufs- und Geschäftsstraße im Zentrum der Schweriner Innenstadt. Sie kreuzt sich mit der Schlossstraße, in die Sie nach links einbiegen und die genau auf das Schweriner Schloss hinführt. Kurz vor der Schlossbrücke treffen Sie wieder auf eine Spielstätte des Mecklenburgischen Staatstheaters, diesmal auf das Große Haus. Die roten Plüschsessel und die prächtigen Goldverzierungen täuschen darüber hinweg, dass hinter den Kulissen des 6-Sparten-Hauses moderne Theatertechnik am Werk ist. Im Jahr 1886 war das Neueste – auch im Interesse des Brandschutzes – die Einführung von elektrischem Licht. Den Strom erzeugten Dampfmaschinen und Generatoren im theatereigenen Maschinenhaus. Ab 1904 wurde von hier aus auch das Schloss mit Strom versorgt.

Mecklenburgisches Staatstheater

Herzlich willkommen im Mecklenburgischen Staatstheater – einem Ort, an dem Historie und Kultur lebendig werden! Wussten Sie, dass das Theater eine Geschichte hat, die bis ins Jahr 1563 zurückreicht? Damals beauftragte Herzog Johann Albrecht I. von Mecklenburg die Gründung einer Hofkapelle. Und wo Musik erklingt, braucht es auch einen Ort der Aufführung – so entstand der Ursprung des Mecklenburgischen Staatstheaters.
Das heutige Gebäude, direkt gegenüber dem Schweriner Schloss gelegen, wurde zwischen 1883 und 1886 unter der Leitung des Hofbaumeisters Georg Daniel erbaut. Und obwohl es von außen den Glanz des 19. Jahrhunderts ausstrahlt, erwartet Sie hinter der prachtvollen Fassade eine hochmoderne Bühne mit fortschrittlicher Technik. Im Zuschauerraum mit seinen 540 roten Samtsitzen, die von opulentem Stuck und goldenen Verzierungen umrahmt werden, können Sie den Zauber des Theaters erleben. Zusätzlich öffnet das Konzertfoyer seine Türen für Kammer- und Salonmusik, Lesungen wie Matineen und wird gern für geschäftliche oder private Begegnungen im stilvollen Rahmen gebucht. Seit dem Jahr 2024 ist das Theater als Teil des Residenzensembles Schwerin auf der UNESCO-Welterbeliste.Das Mecklenburgische Staatstheater ist stolz auf seine lange Tradition, die bereits 1753 mit Conrad Ekhof begann, dem „Vater der deutschen Schauspielkunst“, der hier die erste deutsche Schauspielerakademie gründete. Berühmte Komponisten wie Mendelssohn Bartholdy, Brahms und Saint-Saëns gaben sich hier die Ehre – und sogar Richard Wagner war 1873 in Schwerin, um Künstler für die ersten Bayreuther Festspiele zu engagieren. Das Mecklenburgische Staatstheater ist ein Mehrspartenhaus. Neben Musiktheater, Schauspiel und Ballett findet man hier auch eines der ältesten Orchester der Welt – die Mecklenburgisches Staatskapelle Schwerin, die 2023 ihr 460-jähriges Bestehen feierte. Ebenfalls weit über die Region hinaus bekannt ist die Fritz-Reuter-Bühne, das einzige professionelle niederdeutsche Ensemble Mecklenburg-Vorpommerns. Seit der Fusion mit dem Landestheater Parchim im Jahr 2016 gehört auch dieses zum Staatstheater, und bietet in der Spielstätte in der Kulturmühle Parchim Kinder- und Jugendtheater an.Ein weiteres Highlight sind die jährlichen Schlossfestspiele im Sommer. In besonderer Atmosphäre auf dem Alten Garten mit Blick auf das Schweriner Schloss begeistert das Ensemble des Schweriner Theaters mit jährlich wechselnden Produktionen wie zum Beispiel West Side Story, Little Miss Sunshine, Titanic und vielen mehr. Neben der Bühne auf dem Alten Garten sind auch die Ballettgala im Großen Haus und die Produktion der Fritz-Reuter-Bühne im Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Mueß Teil der Sommerproduktionen. Besonders beliebt sind außerdem die MeckProms, das Picknick-Konzert der Mecklenburgischen Staatskapelle auf der Freilichtbühne Schwerin.Zum Stil
Hofbaumeister Georg Daniel verband im Neubau des Theaters Elemente der französischen und italienischen Renaissance im Stil des Historismus. Der historistische Theaterbau staffelt sich in die Tiefe des Raumes, um die Nähe zum Museum möglichst zu vermindern. Seine bedeutende Schauachse ist wie beim Vorgängerbau auf Schloss und Burgsee bezogen. Die Ostseite des Theaters hält als verglaste Loggia mit Terrasse und Vorplatz die Auffahrt für den Großherzog bereit. Die Ecken des Hauses sind durch von Kuppeln überwölbte Risalite hervorgehoben. Sie finden ihren Widerhall in der Ausführung des ebenfalls an den Ecken bekrönten Bühnenhauses.

Alter Garten 2
19055
Schwerin
Telefon: +49 (0) 385 5300-0
E-Mail Adresse: service@theater-schwerin.de

Wegbeschreibung

Wenn es die Zeit zulässt, besichtigen Sie die Schlosskirche oder das Museum. Auf drei Etagen werden kostbare Gemälde präsentiert, Porzellan und Skulpturen. Andernfalls umrunden Sie das Schloss. Auf der Rückseite des Schlosses führt die Alte Brücke wieder herunter von der Schlossinsel.
Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert hat viele Erleichterungen gebracht. Aber Handarbeit war längst noch nicht abgeschafft. Auf eindrucksvolle Weise zeigt sich das an der Drehbrücke, die die Schlossinsel mit der Stadt verbindet. Sie wurde 1897 erbaut und ersetzt eine rund 50 Jahre zuvor erbaute Klappbrücke. Noch heute wird die Brücke durch einen Wärter von Hand mit einer Kurbel bewegt. Sehenswert sind im Schlosspark auch die 1837 von einer Eisengießerei gefertigten Bogenbrücken.

Schloss Schwerin

Ob von der Wasserseite aus oder wenn der Besucher aus der Innenstadt kommend die Schlossstraße hinunter wandelt: Das Schweriner Schloss ist ein wahrer Hingucker und lässt sogleich Erinnerungen an Märchen wach werden. Seine Türme streben gen Himmel, die goldene Kuppel glitzert in der Sonne. Die Schlossinsel und das Neorenaissance-Gebäude ziehen magisch an. Nicht umsonst nennen manche das schöne Schloss „Neuschwanstein des Nordens“.Die Gründung der Stadt Schwerin
Im Jahre 1160 wurden die Obotriten in der Burg von Feudalherren Heinrichs des Löwen übermannt. Die Obotriten unter Wendenfürst Niklot zerstörten daraufhin ihre eigene Burg und verließen sie. Die deutschen Eroberer schreckte das nicht. Stattdessen erkannten sie die gute strategische Lage auf der Insel und zogen einfach eine neue Festung hoch. Diese wurde nun deutlich stabiler, denn für den Untergrund wurden mehr als 8.500 Eichenpfähle verwendet. Im selben Jahr gründete sich die Stadt Schwerin.Mehr Wohncharakter war gefragt
Beinahe 200 Jahre später erkaufte sich Herzog Albrecht II, ein Nachfahr Niklots, die Grafschaft und verlegte seine Residenz von Wismar auf die heutige Schlossinsel.
Fortan wurde umgebaut. Dabei legten die Herzöge immer mehr Wert auf gehobene Wohnansprüche und weniger auf den Verteidigungsgedanken wie zuvor. Wer heute durch das Schweriner Schloss wandelt, erkennt das sogenannte Bischofshaus auf der Seeseite noch als Zeuge der Spätgotik.
Insbesondere Johann Albrecht I. intensivierte im 16. Jahrhundert die Bautätigkeit am Schloss. Nach und nach entwickelte es sich zu einer Residenz mit repräsentativem Charakter. Die Fassaden wurden mit Terrakottaplatten geschmückt – typisch für die mecklenburgische Renaissance.
Die morgenländischen Verzierungen auf den Dächern in Form von Halbmonden gehen wiederum auf die Zweite Wiener Türkenbelagerung im 17. Jahrhundert zurück. Der Kampf schien damals so gut wie aussichtslos und nachdem das Heer des polnischen Königs die feindlichen Truppen dennoch in die Flucht geschlagen hatte, feierte das ganze Land den Siegesmut. Der Halbmond wurde daraufhin symbolisch auf die Dächer von Schlössern und Herrenhäusern gesetzt.Die grandiose Architekturkulisse des Schweriner Schlosses entstand schließlich Mitte des 19. Jahrhunderts
Großherzog Friedrich Franz II. packte es schließlich an. Zunächst hatte sein Vater den Hof wieder von Ludwigslust nach Schwerin zurückverlegt. Dann gab der junge Monarch – direkt nach seinem Regierungsantritt 1842 – radikale Umbaupläne in Auftrag. Hofarchitekt Georg Adolph Demmler legte Visionen vor, die Teile des bestehenden Renaissancebaus erhalten sollten, aber gleichzeitig den Ausbau zur monumentalen Residenz ankündigten. Auch die Halbmonde, die inzwischen abmontiert worden waren, ließ er wieder herrichten. Friedrich Franz war ein großer Bewunderer des Morgenlandes und die Symbole bedeuteten für ihn ein wenig Fernweh.
Gemeinsam mit Hofbaumeister Herrmann Willebrand, Gottfried Semper und Hofarchitekt Friedrich August Stüler entstand der Neubau, so wie ihn Schweriner und Besucher heute kennen. Die Bauzeit betrug 14 Jahre – von 1843 bis 1857. Friedrich August Stüler war es auch, der – nachdem Georg Adolf Demmler aus dem Staatsdienst entlassen wurde – einige plastische Elemente an der stadtseitigen Front ergänzte. Dazu gehört auch das große Reiterstandbild Niklots. Wo sich Demmler noch eine Laterne erdacht hatte, setzte Stüler eine monumentale Prunkkuppel.
Das Schloss wurde am 26. Mai 1857 festlich eingeweiht. Dazu komponierte Friedrich von Flotow eigens eine Oper: „Johann Albrecht“ nach einem Libretto von Eduard Hobein. Wer am Bau beteiligt war, erhielt im Rahmen des Festaktes eine Schlossmedaille.Die jüngere Schlossgeschichte
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde es noch einmal dramatisch für das Schweriner Schloss. Ein Brand zerstörte etwa ein Drittel des Baus. Die Ursache ist bis heute ungeklärt. Am Burgseeflügel überlebten nur die Grundmauern, der Schlossgartenflügel verlor seine Obergeschosse. Der prunkvolle Goldene Saal sowie das reich gestaltete Haupttreppenhaus fielen den Flammen gänzlich zum Opfer. Letzteres wurde durch eine Rote Marmortreppe ersetzt. Weitere Wiederherstellungsarbeiten folgten, zunächst außen, dann innen. 1972 richtete man im Bereich des früheren Goldenen Saals einen neuen Festsaal ein.
Während das Schloss früher Herzöge beherbergte, wandelte sich seine Nutzung natürlich im Laufe der Zeit. 1919 ging das Schloss an den Staat über. Auch ein Rundfunkstudio und diverse Büros zogen später ein. In der Zeit des Nationalsozialismus beherbergte das Schloss einen Kindergarten der NS-Volkswohlfahrt, gegen Ende des Zweiten Weltkrieges bezog ein Lazarett einige Räume. Nach dem Krieg besetzte die Sowjetische Militäradministration das Gebäude. Ohne einzelne Jahreszahlen zu nennen, tat sich in den darauffolgenden Jahren einiges: Ein Plenarsaal wurde im Burgseeflügel errichtet, eine Pädagogische Schule bildete Kindergärtnerinnen in den Räumlichkeiten des Schlosses aus, ein Museum für Ur- und Frühgeschichte fand seinen Platz, ein Polytechnisches Museum ebenfalls. Später folgte die Restaurierung einiger Räume, um sie als Kunstmuseum zu nutzen.Das Schloss nach der deutschen Einheit
Auch die Wende brachte Veränderung und trieb die Schlosssanierung voran. 1989 schlossen sich 25 Unternehmen aus Kiel zusammen und gründeten einen Förderverein. Mit einer halben Million D-Mark unterstützten sie Sofortmaßnahmen, denn der historische Bau schien langsam Schaden zu nehmen.
Seit 1990 hat der Landtag seinen Sitz im Schweriner Schloss. Der Bau eines neuen Plenarsaals begann 2014 im Schlossgartenflügel und wurde 2017 abgeschlossen.
Wer das Schweriner Schloss heute von außen betrachtet oder besichtigt, fühlt sich hochherrschaftlich. Die Elemente der französischen Renaissance, gepaart mit lokaler Bautradition haben eine besondere Wirkung. Die Lage auf der Insel mit Seepanorama und der schöne Schlosspark tun ihr Übriges. Dieser wurde 2009 für die Bundesgartenschau weitgehend umgestaltet und restauriert und ist jederzeit zugänglich.
Wer sich im Inneren des Schlosses umsieht, der wandelt durch prachtvolle Wohn- und Festräume, entdeckt den Thronsaal und die Ahnengalerie. Auf drei Etagen erwarten den Besucher kostbare Gemälde, Skulpturen oder Kunsthandwerk – besonders aus Schwerins prächtigster Epoche, dem 19. Jahrhundert.
Das Schloss ist seit 2007 auf einer Sonderprägung der deutschen 2-Euro-Münze zu sehen. Und mehr noch: Der Landtag hat sich ebenfalls seit 2007 dafür eingesetzt, das Schweriner Schloss zum UNESCO-Weltkulturerbe zu machen. Fünf Jahre später wurde der Antrag gestellt. Heute ist das „Schweriner Residenzensemble – Kulturlandschaft des romantischen Historismus“ einer von neun Kandidaten für die UNESCO-Weltkulturerbeliste.Zum Stil
Das heutige Schloss ist im Stil des Historismus teils neu erbaut oder in historistischen Elementen erhalten. Die Verwendung von Terrakotta in der Bauplastik ist zur Renaissancezeit in Deutschland besonders in der norddeutschen Baukunst der Backsteinrenaissance dominant – so am Fürstenhof in Wismar und am Schloss Gadebusch. Das Material lieferte die Werkstatt des aus Lübeck stammenden Meisters Statius von Düren. Das Schlossensemble ist ein in seiner Bauzeit außergewöhnlich modernes Bauwerk. Stüler setzte an der stadtseitigen Front entscheidende Akzente durch plastische Elemente wie das große Niklot-Reiterstandbild. Den krönenden Abschluss bildet eine monumentale Prunkkuppel. Bei einigen innenarchitektonischen Entwürfen versicherte sich Stüler der Mitarbeit von Heinrich Strack für die plastischen Elemente und von Karl von Diebitsch für das maurische Bad aus Berlin. Schweriner und Berliner Werkstätten lieferten die meisten Teile des plastischen Schmucks und der Innenausstattung. Als Bildhauer sind Christian Genschow, Gustav Willgohs, Heinrich Petters, Georg Wiese und Albert Wolff zu nennen. Die festliche Einweihung des Schlosses fand im Mai 1857 statt. Zu diesem Anlass hat der Komponist Friedrich von Flotow seine Oper Johann Albrecht geschaffen.

Lennéstraße 1
19053
Schwerin
Telefon: +49 385 588 41 572
E-Mail Adresse: info@schloss-schwerin.de
Schweriner Schloss Carsten Pescht

Wegbeschreibung

Sie können den Weg durch den Schlossgarten nehmen oder über die Lennéstraße daran vorbei zum letzten Zeugen der Route der Industriekultur.

Museum Schleifmühle Schwerin

Ausstellung - Vom Stein zum Schloss  Die Ausstellung in der Schleifmühle berichtet von der Entstehung des Ortes als Teil des Residenzensembles und über den Alltag der Steinschleifer. Seit über dreihundert Jahren dreht sich das Rad der Wassermühle am Auslauf des Faulen Sees. Von 1749 bis 1857 schnitten, schliffen und polierten hier geschickte Hände Steine für die Fürsten Mecklenburg-Schwerins.  Es wurden dekorative Steinplatten, Sarkophage, Denkmalsockel und Kamineinfassungen aus tonnenschweren Granitfindlingen hergestellt. Größtenteils in Handarbeit entstanden aus Edelsteinen und heimischen Mineralien kleine Schmuckgegenstände.Heute ist die historische Wassermühle mit unterschlächtigem Wasserrad ein Museum mit funktionstüchtiger Schauanlage zur Bearbeitung großer Natursteine.ÖffnungszeitenMontag- Freitag
09.00 - 17.00 Uhr letzter Einlass 16.30 UhrAn Wochenenden und Feiertagen
10.00 - 17.00 Uhr letzter Einlass 16.30 UhrSchulklassen und Gruppen, bitte mit Voranmeldung unter 0385 / 562751EintrittspreiseErwachsene - 4€
Ermäßigt -  3 €
Familienticket (2 Erwachsene, 2 Kinder) - 10 €
Gruppen ( ab 10 Personen) - 3 € pro Person
Gruppenführung (bis 25 Personen) 40 € zzgl. EintrittBestandteil des Residenzensembles SchwerinMit Aufnahme der Schleifmühle in den Kernbereich des Mecklenburg-Schweriner Residenzensembles ist sie Bestandteil des  Antrages des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe.Heiratsort SchleifmühleDie Schleifmühle ist ein Außenstandort des Schweriner Standesamtes und kann für Hochzeiten genutzt werden.TrägervereinDer Stadtgeschichts- und -museumsverein Schwerin e.V. ist Trägerverein des Museums.   

Schleifmühlenweg 1
19061
Schwerin
Telefon: +49 385 562751
E-Mail Adresse: schleifmuehle-schwerin@arcor.de
Blick in die Ausstellung Stadtgeschichts- und Museumsverein Schwerin e.V.; Dr. Holger Martens
Die Schweriner Schleifmühle ist eine funktionstüchtige Schauanlage Stadtgeschichts- und Museumsverein Schwerin e.V.; Dr. Holger Martens
Die Schleifmühle mit dem idyllischen Garten Stadtgeschichts- und Museumsverein Schwerin e.V.; Dr. Holger Martens

Tourende am Platz der Jugend, Schwerin (Meckl)

Wegbeschreibung

Wieder durch den Schlossgarten geht es zurück. Vorbei an der Schwimmenden Wiese kommen Sie zum Platz der Jugend und zur gleichnamigen Straßenbahnhaltestelle. Die Straßenbahn 1 bringt Sie in 6 Minuten zum Hauptbahnhof.

Tourenkarte

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Start

Schwerin Hbf

Grunthalplatz

19055 Schwerin

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