Koloss mit Meerblick und dunkler Vergangenheit

Rundgang zur Geschichte Proras

Start
Prora
Dauer
3 h
Länge
5 km
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Blick auf Prora, Foto: Grabowski
Blick auf Prora, Foto: Grabowski
_DSC3395 Franz Zadnicek
PRORA-ZENTRUM , Foto: Franz Zadnicek
Dokumentationszentrum Prora auf Rügen, Foto: Perke Kühnel, Dokumentationszentrum Prora
Eckdaten zur Tour
Meerblick für alle versprachen die Nationalsozialisten. 1936 legte die NS-Organisation „Kraft durch Freude“ (KdF) den Grundstein für eine monumentale Ferienanlage, die heute als „Koloss von Prora“ bekannt ist. 20.000 Volksgenossen sollten hier, nur 150 Meter vom Meer entfernt, Erholung finden und wieder fit werden für den Arbeitseinsatz. Dann begann der Krieg – das Projekt wurde nie fertiggestellt. Bis heute üben die fünf verbliebenen Blöcke, jeweils sechs Stockwerke hoch, eine Faszination aus, die sich aus der düsteren Vergangenheit und der schieren Imposanz dieses geradezu größenwahnsinnigen Vorhabens speist. 

Im Zweiten Weltkrieg nutzte man die teilweise von Zwangsarbeitern fertiggestellten Gebäude als Notunterkunft und Kaserne. Zu DDR-Zeiten waren bis zu 10.000 Soldaten der Nationalen Volksarmee (NVA) hier stationiert. Nach der Wende kam der Denkmalschutz und es siedelten sich Kulturinitiativen sowie eine Jugendherberge an. Erst in jüngster Zeit wandelten Investoren einen Großteil der Bauten um in (Luxus-)Wohnungen, die teils vermietet, teils zu illustren Preisen verkauft werden. 

Meerblick nur noch für die Reichen? Das wird sich zeigen. Sicher ist, dass Sie hier viel über die wahrhaft wechselvolle Vergangenheit eines Ortes zwischen NS-Ideologie und DDR-Nostalgie erhalten. Auf Ihrem Rundgang kommen Sie an mehreren Cafés und Gaststätten vorbei.

Beachten Sie bitte, dass Prora und damit teilweise auch die Wegführung sich aktuell im Wandel befindet – das macht die Tour ja so spannend. 

Anfahrt: RE 9 ab Rostock oder Stralsund bis Prora
Ein Stadtrundgang für Kurztrip und Kulturliebhaber

Start- und Endbahnhof

Startbahnhof
Prora
1 Tourstationen
5 km / 3 Stunden
Endbahnhof
Prora Ost

Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.

Vorschau der App-Darstellung der Tour "SUP-Seeing in Potsdam" | © DB Regio Nordost

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Ablaufplan

Tourstart am Prora

Wegbeschreibung

Vom Bahnhof gehen Sie in die Mukraner Straße Richtung Norden, die kurz nach rechts und gleich wieder links abzweigt. Fans historischer Fahrzeuge finden hier übrigens das Eisenbahn- und Technikmuseum Rügen mit Dampfloks, Oldtimern, alten Feuerwehrwagen und vielem mehr. 

Rechts in die Nordstraße, vor dem Strand wieder nach links, kommen Sie nach 10 bis 15 Minuten zum Prora-Zentrum bei der Jugendherberge. Dort erhalten Sie in mehreren Ausstellungen einen Abriss der Nutzungsgeschichte der Anlage in Prora seit Baubeginn bis zum Ende der DDR.

Dokumentationszentrum Prora

In der als „KdF-Seebad Rügen“ geplanten historischen Anlage in Prora befindet sich das Dokumentationszentrum Prora. Prora gehört zum Ostseebad Binz und liegt an der Prorer Wiek, der schönsten Bucht der Insel Rügen. Hier wurde die etwa 4,7 km lange Anlage im Auftrag der „NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude“ zwischen 1936 und 1939 gebaut und im Rohbau fast vollendet. Die Anlage steht seit 1992 unter Denkmalschutz. Sie ist neben dem „Reichsparteitagsgelände“ in Nürnberg die größte geschlossene architektonische Hinterlassenschaft der nationalsozialistischen Zeit. 20.000 Menschen sollten hier gleichzeitig Urlaub machen. Das „KdF-Bad der Zwanzigtausend“ ist nicht nur ein baugeschichtlich interessantes Beispiel für den Gebrauch der Architektur der Moderne im Nationalsozialismus, sondern auch ein sozialgeschichtlich wichtiges Zeugnis für das Bemühen des NS-Regimes, die Arbeiter, deren Parteien und Organisationen 1933 zerschlagen worden waren, zu befrieden und für die Kriegs-, Lebensraum- und Rassenpolitik zu gewinnen. Prora sollte zugleich Ausdruck der proklamierten NS-„Volksgemeinschaft“ sein als auch als konstruktives Element dazu beitragen, sie zu schaffen und wirkte so als Propagandainstrument systemstabilisierend. Nach Kriegsbeginn wurden u.a. zeitweise Polizeibataillone in Prora ausgebildet, die dann hinter den Fronten teilweise zu drastischen verbrecherischen Einsätzen kamen.
Zu DDR-Zeiten wurde Prora zu einer Kaserne der NVA und damit auch militärische Sperrzone, in den 80er Jahren auch größter Bausoldaten-Standort. Bausoldaten leisteten einen waffenlosen Wehrdienst und waren schwerer Arbeit und Schikanen ausgesetzt.
Die Bundeswehr übernahm Prora zunächst nach der Wende, verließ es aber schon nach zwei Jahren. Nach langen Auseinandersetzungen zum angemessenen Umgang mit der historischen Anlage entsteht heute ein modernes Feriendomizil in Prora.
Das Dokumentationszentrum Prora präsentiert die Dauerausstellung „MACHTUrlaub“ mit Bild- und Texttafeln, Audio- und Videostationen und zeigt einen Film zur Geschichte der Anlage in Dauerschleife. Wechselnde Sonderausstellungen und Veranstaltungen vertiefen die Themen, Geführte Rundgänge zu Fuß und mit dem Fahrrad in der Ausstellung und im Gelände der historischen Anlage werden angeboten. Projekte, Workshops, Seminare und andere Formate gehören zum Bildungsprogramm.

Objektstraße Block 3
18609
Prora
E-Mail Adresse: info@prora.eu
Militärstandort-Prora-Bausoldaten , Foto: Archiv PRORA-ZENTRUM
Ausstellung-Schüler, Foto: Archiv PRORA-ZENTRUM
PRORA-ZENTRUM, 1996, Foto: Archiv PRORA-ZENTRUM

Tourende am Prora Ost

Wegbeschreibung

Spazieren Sie nun über die Strandstraße Richtung Süden, bis rechts die Poststraße abzweigt – diese bringt Sie bis zum Haltepunkt Prora Ost, von wo der RE 9 zurück nach Stralsund oder Rostock fährt. Entlang des Weges finden Sie noch einige Möglichkeiten, sich mit Speisen und Getränken für den Rückweg zu stärken.

Tourenkarte

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Start

Prora

Poststraße

18609 Prora

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