Schloss mit Geist

Rundgang durch Altstadt und Schloss Schwerin

Start
Schwerin
Dauer
2 h
Länge
6 km
Teilen
Schloss Schwerin  TMV
Schelfkirche Schwerin Altar, Foto: Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin
Der Dom vom Pfaffenteich aus gesehen Cornelia Boettcher, Touristinformation Schwerin
Das Staatliche Museum Schwerin ist auch für Blinde und Sehgeschädigte ein Erlebnis Staatliches Museum Schwerin
Schloss Schwerin am Burgsee Carsten Pescht
Schwerin Schloss Kirchturm Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin
Reiterstandbild Friedrich Franz II Schwerin, Foto: Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin
Stein mit Sägeblatt Stadtgeschichts- und Museumsverein Schwerin e.V.; Dr. Holger Martens
Tempelberg Jugendtempel Schwerin Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin
Schwimmende Wiese, Foto: Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin
Eckdaten zur Tour
Es gilt als das „Neuschwanstein des Nordens“, das Schweriner Schloss. Und es sieht nicht nur aus wie ein Märchenschloss: Man hört seit eh und je von einem magischen Wesen, dem Petermännchen, das hier umgehen soll. Es stammte ursprünglich vom Petersberg in Pinnow, von wo es durch unterirdische Gänge gekommen sein soll, um die Herzöge von Mecklenburg zu schützen. Der Kobold mit dem finsteren Gesicht hat, so sagt man, Dieben und anderen böswilligen Menschen übel mitgespielt, so dass sie einen großen Bogen um das Schloss machten. Es gibt sogar neuzeitliche Sichtungen: Eine Tochter des Schweriner Großherzogs sah das Petermännchen 1913, als ein Teil des Schlosses in Brand geraten war. Und ein Polizist entdeckte es 1930 im Burggarten: eine kleine Gestalt mit spitzem Hut, die so plötzlich verschwand wie sie erschienen war.

Aber auch ohne Geister wird Sie die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns verzaubern. Die Gegend ist seit über 1.000 Jahren ein beliebter Siedlungsort. Und auch das Schloss steht auf tausendjährigen Baugründen. 

Dieser Stadtspaziergang führt Sie durch die Schweriner Altstadt, schließlich zum Schloss und durch den Schlossgarten, der anlässlich der Bundesgartenschau (BUGA) 2009 einige sehenswerte Neuerungen erfuhr. Immer wieder öffnet sich der Blick auf die Seen der Umgebung. Und auch die liebevoll sanierte Altstadt hat schöne Sichten zu bieten.

Sie werden etwa 7 Kilometer unterwegs sein. Mit Besichtigungen und stärkenden Pausen können Sie getrost einen ganzen, abwechslungsreichen Tag in Schwerin verbringen. 

Der Bahnhof selbst ist barrierefrei nutzbar. Die hier vorgeschlagene Tour kann jedoch nur teilweise von mobilitätseingeschränkten Menschen ohne Hilfe vorgenommen werden. Die Strecken weisen oft noch ihr altes Kopfsteinpflaster auf, so dass Schiebehilfe von Nöten ist. Die Landeshauptstadt Schwerin hat einen Stadtführer "Barrierefreies Schwerin" für Menschen mit Behinderungen herausgegeben - u.a. zum Schwerpunkt Tourismus. Diesen finden Sie zum Download und als interaktive Karte unter: www.schwerin.com/de/service/barrierefreiheit/
Ein Stadtrundgang für Kurztrip, Kulturliebhaber und Geniesser

Start- und Endbahnhof

Startbahnhof
Schwerin Hbf
9 Tourstationen
6 km / 2 Stunden
Endbahnhof
Schwerin-Mitte

Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.

Vorschau der App-Darstellung der Tour "SUP-Seeing in Potsdam" | © DB Regio Nordost

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Ablaufplan

Tourstart am Schwerin Hbf

Wegbeschreibung

Bahnhof und Bahnhofsvorplatz erhielten ihr prachtvoll-historistisches Äußeres in den Jahren 1889–1890. Vor dem Bahnhof überqueren Sie den Grunthalplatz und wenden sich in der Wismarschen Straße nach links. Nach etwa 60 Metern biegen Sie rechts in die Reutzstraße ein und dann wieder links in die Alexandrinenstraße. Rechts von Ihnen liegt jetzt das Ufer des Pfaffenteichs, dem Sie folgen. Nach etwa 100 Metern nehmen Sie rechter Hand einen kleinen Fußweg durch den Uferpark bis zum Spieltordamm. Links von Ihnen befindet sich hinter Häusern und Straße der Ziegelsee, rechts weiterhin der Pfaffenteich. Der Pfaffenteich entstand im 12. Jahrhundert durch die Aufschüttung des heutigen Spieltordamms, auf dem Sie jetzt Richtung August-Bebel-Straße unterwegs sind. Dieser folgen Sie etwa 300 Meter, passieren die Röntgenstraße linker Hand und biegen in die Gaußstraße ein.

Sie befinden sich jetzt in der Schelfstadt Schwerins. „Schelf“ bedeutet im niederdeutschen „Schilf“. Der Name verweist auf die sumpfige Niederung, die sich in der Umgebung noch bis zum späten Mittelalter ausbreitete. Wendische Fischer und deutsche Kaufleute hatten sich hier bereits im 12. Jahrhundert angesiedelt. 1705 bekam die Schelfe Stadtrecht, Handwerker und Kaufleute erhielten vom Herzog günstig Grundstücke, und so gewann der Flecken an baulichem Bestand. Zum wachsenden Wohlstand trug auch die Errichtung der Schelfkirche sowie des Neustädter Rathauses in den 1770er Jahren bei. An der Kreuzung wenden Sie sich aus der Gaußstraße nach rechts in die Puschkinstraße und finden linker Hand die Schelfkirche, in der 17 Mitglieder der mecklenburgischen Herzogsfamilie ihre letzte Ruhestätte fanden.

Schelfkirche Schwerin

Turbulent ging es vor und rund um die heutige Schelfkirche zu: Urkunden und Überlieferungen lassen vermuten, dass sie mehrere Vorbauten hatte. Schon 1217 findet sich ein erster Beleg für eine Kirche auf der Schelfe. Auch neun Jahre später wird von der Stiftung einer Kirche berichtet – diese könnte zwischen 1230 und 1250 erbaut worden sein. Doch damit ist die Geschichte noch lange nicht am Ende.
Eine Bauuntersuchung liefert Hinweise darauf, dass die spätromanische Kirche zwischen 1300 und 1320 in eine gotische Saalkirche umgebaut worden war. Über die folgenden rund 300 Jahre allerdings lässt sich nichts finden – deshalb: Zeitsprung: 
Die St. Nikolai Kirche wurde im 17. Jahrhundert als Filialkirche des Doms betrieben. In dieser Zeit geschah einiges. Zunächst erhielt die Kirche einen neuen Turm, der schon kurze Zeit darauf wieder eine Reparatur benötigte. Ein Sturm hatte Teile des Glockenturms gelöst, diese waren auf das Kirchendach gestürzt. Auch das wurde repariert. Damit nicht genug: 1670 wurde eine zersprungene Glocke erneuert. Dach und Turm der Kirche waren ein erneutes Mal sanierungsbedürftig – es mussten Spendengelder her. Herzog Christian Ludwig I. ordnete eine Sammlung dazu an.
Der Turm der Schelfkirche stand unter keinem guten Stern und sollte die Gemeinde noch einige Male beschäftigen. 1703, kurz vor Weihnachten, brauste ein Orkan über Schwerin. Der Turmhelm stürzte auf die Kirche und beschädigte sie schwer.Die Entwicklung der Schelfe sorgte für Veränderungen rund um die Kirche
Herzog Friedrich Wilhelm erließ die Anordnung, die Schelfe zur Stadt auszubauen und im Zuge dessen die Kirche zu erneuern. Gesagt – getan. Die Grundsteinlegung wurde auf den 15. Mai 1708, den 25. Geburtstag seines jüngeren Bruders Christian Ludwig, verfügt. Ingenieurkapitän Jacob Reutz hatte die Pläne für die neue Kirche St. Nikolai entworfen, doch nicht alles wurde umgesetzt: Gerade als der Rohbau fertig war, verstarb er nämlich. Nachfolger Leonhard Christoph Sturm trieb einen völlig anderen Innenausbau voran. 1713 folgte die Weihe der Kirche. Dies war auch der Beginn ihrer Bestimmung als Grablege der Herzöge zu Mecklenburg Schwerin. Auftraggeber Herzog Friedrich Wilhelm erlebte das nicht mehr. Er verstarb rund zwei Monate zuvor und wurde schließlich in einer Gruft unter dem Altar beigesetzt.Im zweiten Weltkrieg opferte die Schelfkirche zwei Bronzeglocken und das Kupferdach
Es blieb weiter turbulent: Nach Jahren kontinuierlichen Niedergangs als Filialkirche des Doms, bekam St. Nikolai am 14. August 1754 per Deklaration Herzogs Christian Ludwig II. eine eigene Pfarr- und Gemeindeverfassung. Die kirchlichen Sakramente durften sie nun eigenständig abhalten. Gelder erhielten sie aus der herzoglichen Kasse.
1858 kam der verstorbene Jacob Reutz doch noch zu seinem Recht: Die Einbauten Leonhard Christoph Sturms wurden aus der Kirche entfernt und nun doch alles nach den ursprünglichen Plänen ausgerichtet. Friedrich Friese baute die Orgel.
Gerade der Zweite Weltkrieg forderte Opfer der Schelfkirche: Zwei der drei Bronzeglocken sowie das Kupferdach wurden eingeschmolzen. Erst in den Jahren 1959 bis 1990 kamen neue Glocken in die Kirche, allerdings aus Eisen statt Bronze. Das Innere wurde in dieser Zeit neu bemalt, die Fassade der Kirche wurde saniert.Zum Stil
1853 beauftragte Großherzog Friedrich Franz II. den Land-Baumeister Voss und Baumeister Krüger mit der Erneuerung der Kirchenausstattung. Altargemälde und Taufstein schuf Gaston Lenthe, Tischler- und Bildhauerarbeiten an der Großherzoglichen Fürstenloge übernahmen Tischlermeister Möhrer und Bildhauer Scholinus, die Fenster schuf Ernst Gillmeister in Grisaille. Der Archivar Georg Friedrich Lisch ordnete die Bestattungen in der Gruft neu. Eine Gedenktafel im Chor der Kirche führte nun alle in der Gruft beigesetzten Mitglieder des Hauses Mecklenburg-Schwerin auf. In dieser neugotischen Ausstattung der Kirche inszeniert Friedrich Franz II. das Gedenken an seine Vorfahren im Haus Mecklenburg neu. Er selbst wird im bekrönenden landesherrlichen Wappen am kunstvoll gestalteten Herrschaftsstand präsent. Dieser ist unterhalb der Orgel auf der Westseite des Kirchenraumes angebracht und über den Turm zugänglich. 
Bis heute entwickelte sich die Schelfkirche zusehends weiter. Zeuge der modernen Zeit ist eine Gasheizung. Eine Altlast wiederum bleibt das Schicksal des Turmes: Auch 1995 fiel er einem Sturmschaden zum Opfer, sodass seine Spitze neu eingedeckt werden musste. Außerdem neu: Zwei Bronzeglocken – die eisernen Ersatzglocken waren endgültig verschlissen und erhielten beständigere Nachfolger. Nach 1983 und 1990 wurden die stark beschädigten Fenster in Anlehnung an die erste Verglasung mit Antikglas erneuert.

Lindenstraße
19055
Schwerin
Schelfkirche Schwerin Detail, Foto: Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin
Schelfkirche Schwerin Detail Innen, Foto: Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin
Schelfkirche Schwerin Portal, Foto: Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin
Schelfkirche St. Nikolai, Foto: Oliver Borchert
Schelfkirche Schwerin Detail Backstein, Foto: Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin
Schelfkirche Schwerin und Gruftzugang, Foto: Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin

Wegbeschreibung

Folgen Sie nun weiter der Puschkinstraße etwa 600 Meter Richtung Süden. Das historische Kopfsteinpflaster und die alten, zum Teil noch in Fachwerk gebauten, Bürgerhäuser lassen die Atmosphäre von einst lebendig werden. In die Domstraße biegen Sie rechts ein und stehen nun direkt vor dem Chor des Schweriner Doms, einem der ersten Umgangschöre in Backsteingotik.

Schweriner Dom St. Marien und St. Johannis

Er ist die echte einzige Kathedrale des Landes Mecklenburg-Vorpommern und buchstäblich überragend: Zum einen zählt der Schweriner Dom zu den größten Werken der Backsteingotik, zum anderen schlägt er mit seinem Turm den der Rostocker Kirche St. Petri um einen halben Meter.
Genau 117,5 Meter hoch ist der Turm, geschaffen von Baumeister Georg Daniel. Und die Zahl hinter der Kommastelle ist bezeichnend im Größenvergleich zu Rostock. Schweriner witzeln deshalb, es seien womöglich die wichtigsten 50 Zentimeter Schwerins. Aber noch mehr Zahlen sind interessant: Wenn Sie den Turm erklimmen, müssen Sie 220 Stufen überwinden. Doch die Anstrengung lohnt sich.
Von der Besucherplattform aus schweben Sie über den Dingen und können die atemberaubende Aussicht auf ganz Schwerin und seine Seenlandschaft genießen.
Außerdem: Werfen Sie doch einmal einen Blick auf die Geschichte des Schweriner Doms. Sie ist beeindruckend. Den Turm gab es nämlich nicht von Anfang an: Heinrich der Löwe hatte den ursprünglich romanischen Vorgängerbau der heutigen Kathedrale gestiftet. Der war deutlich kleiner als die heutige Kirche – und verfügte über keinen Turm. Es folgten Umbauten und Vergrößerungen, denn ab 1222 galt die Kirche als einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte Norddeutschlands.Ein Blutstropfen Christi machte den Schweriner Dom zu einem beliebten Wallfahrtsort
Den Grund dafür hatte Graf Heinrich von Schwerin geliefert. Er war von einem Kreuzzug zurückgekehrt, einen Jaspis im Gepäck. Nicht allein der Edelstein war von Bedeutung, sondern dessen Inhalt. Man munkelte nämlich, dass ein Blutstropfen Christi darin eingeschlossen sei.  Fortan riss der Pilgerstrom nicht mehr ab. Das brachte Spenden. Dazu war der Bischof enorm baueifrig – schließlich konkurrierte er mit Bauvorhaben in Rostock, Greifswald, Stralsund und Wismar. Damit war die Basis für einen Neubau der Kathedrale geschaffen. 1270 war Baubeginn. Der neue Chor, Seitenschiffe, Querhaus und Langhaus wurden in den folgenden 146 Jahren umgestaltet. Doch noch immer gab es keinen Turm. Dieser sollte erst rund 600 Jahre später die Kirche zieren.
Wenn Sie den Dom erkunden, werden Sie auf dem Weg in die Turmhöhe fünf Glocken entdecken. Eine davon stammt aus dem Jahr 1363 und ist damit die älteste Kirchenglocke der Stadt. Und auch die größte und schwerste Glocke Schwerins können Sie im Dom bewundern. erst 1991 hinzu, als das Geläut wieder vervollständigt wurde. Drei der fünf Glocken waren nämlich während des Zweiten Weltkriegs eingeschmolzen worden. Außerdem sind der gotische Kreuzaltar, das Bronzetaufbecken von 1325 sowie das Triumphkreuz von 1420 sehenswert. Ein echtes Hörerlebnis ist die prächtige Ladegastorgel. 5.100 Zinnpfeifen sorgen für einen tiefen, satten Klang, der alljährlich Musikliebhaber aus aller Welt erfreut – vielleicht auch Sie.
Übrigens: Um eine der Domglocken rankt sich noch eine geheimnisvolle Sage: Zwei Fischer sollen einst auf dem Schweriner See unterwegs gewesen sein, als sie am Ufer zwei seltsam gekleidete Knaben entdeckt hatten. Die beiden Fremden baten darum, mitgenommen zu werden. Doch als die Fischer endlich ans Ufer gerudert waren, waren sie verschwunden. Stattdessen standen da plötzlich zwei Kisten – eine davon gefüllt mit Gold. Die beiden Fischer machten damit halbe, halbe und öffneten die zweite Kiste. Darin war die grüne Glocke, die die Fischer dem Dom schenkten und die heute noch mit ihrem Wohlklang verzaubert.Zum Stil
Die dreischiffige Basilika präsentiert sich im Stil der Hochgotik. Das heute dominierende Triumphkreuz stammt aus St. Marien in Wismar. Mit der bedeutenden erhaltenen Grabkapelle aus dem 16. Jahrhundert und der neu eingerichteten Grablege der Großherzöge 1842 sowie den 1882 bis 1886 vorgenommenen Erneuerungsarbeiten in neugotischem Stil, wird der Dom erneut zum Symbol für die Einheit von Kirche und Staat. Mit seiner neogotischen Ausstattung, dem Herrschaftsstand und der Funktion als Grablege der Großherzöge zu Mecklenburg Schwerin ist der Dom ein wesentlicher Bestandteil des Residenzensembles.

Am Dom 4
19055
Schwerin
Der Schweriner Dom Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin
Blick auf den Altarbereich Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin

Wegbeschreibung

Über die Straße Am Dom kommen Sie in die Straße Am Markt. Sie befinden sich nun in der Altstadt Schwerins und stehen auf dem historischen Marktplatz der Stadt. Vor sich haben Sie das beeindruckende Rathaus, dessen Baugeschichte im Detail bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. Sie überqueren den Markt und kommen direkt wieder auf die Puschkinstraße, der Sie bis zur Straße Großer Moor folgen.

An der Ecke Puschkinstraße/Großer Moor fällt dem Besucher bis vor kurzem noch eine moderne Skulptur auf, das Denkmal „Runder Tisch“. Der Künstler Guillermo Steinbrüggen erinnert darin an die politischen Ereignisse der Jahre 1989/1990, als sich Bürger der DDR in vielen Kommunen zu „Runden Tischen“ zusammenfanden, um über die Zukunft des Landes zu diskutieren. Die Skulptur ist zur Zeit für Sanierungsarbeiten abgebaut. 

Sie folgen der Straße Großer Moor weiter bis Werderstraße. Nun stehen Sie direkt vor dem früheren Marstall, dem heutigen Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Der Marstall Schwerin wurde von 1838 bis 1842 nach Entwürfen von Georg Adolf Demmler auf den ehemaligen Wadewiesen erbaut. Der Gebäudekomplex beherbergte Reithalle, Ställe und Remisen sowie die Wohnräume der Bediensteten des Schlosses.

Gehen Sie auf der Werderstraße weiter Richtung Schlossinsel, kommen Sie rechter Hand zum Alten Garten mit dem Ensemble aus Mecklenburgischem Staatstheater und Staatlichem Museum. Letzteres beherbergt die bemerkenswerte Sammlung niederländischer und flämischer Kunst, die von den mecklenburgischen Herzögen zusammengetragen wurde.

Staatliches Museum Schwerin

Das Staatliche Museum Schwerin bleibt aufgrund von Bauarbeiten vorrübergehend geschlossen.Das Staatliche Museum Schwerin ist geprägt durch ihre Spitzenkollektion niederländischer Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts. Die mecklenburgischen Herzöge trugen eine der hochrangigsten europäischen Sammlungen holländischer und flämischer Malerei des 17. bis 18. Jahrhunderts zusammen. Sie erwarben Kunstwerke von heute weltberühmten Meistern wie Rubens, Rembrandt, Jan Brueghel d. Ä. und Frans Hals.Mit 34 Gemälden und zahlreichen Handzeichnungen besitzen die Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern die weltweit größte Sammlung des französischen Tiermalers Jean-Baptist Oudry, darunter die berühmte Nashorndame Clara. Werke des 20. Jahrhunderts von Max Liebermann, Lovis Corinth, Nam June Paik und Wolfgang Mattheuer bereichern die Sammlung.Abgerundet wird die Sammlung durch zahlreiche grafische und kunsthandwerkliche Stücke, die Ernst Barlach Stiftung Bölkow und die deutschlandweit größte Kollektion von Werken Marcel Duchamps. Seit August 2013 beherbergt die Galerie die einzige Uecker-Sammlung in Norddeutschland.Das Gesamtkunstwerk Museum, in seiner Einheit von Bau und Sammlung, ist kaum mit anderen Häusern in Deutschland vergleichbar. Es bietet zu den ständigen Sammlungen wechselnde Ausstellungen, in denen neue Aspekte der Kunstgeschichte in Szene gesetzt werden.

Alter Garten 3
19055
Schwerin
Telefon: +49 (0)385-588 41 222
E-Mail Adresse: info@museum-schwerin.de
Kreative Stunden mit der Familie Staatliches Museum Schwerin
Jean Baptiste Oudrys Rhinozeros Foto: G. Bröcker, Staatliches Museum Schwerin
Barocke Hängung in der Galerie Alte & Neue Meister Schwerin Foto: G. Bröcker, Staatliches Museum Schwerin

Wegbeschreibung

Vor dem Museum befand sich einst der Lieblingsplatz des Großherzogs Paul Friedrich, der 1837 Schwerin wieder zur herzoglichen Residenzstadt ernannte. Ihm zu Ehren stifteten die Bürger der Stadt Schwerin das vom Bildhauer Christian Daniel Rauch geschaffene Paul-Friedrich-Denkmal.  Es wurde 1849 hier aufgestellt.

Über die Lennéstraße erreichen Sie die Schlossinsel und das märchenhafte Schloss Schwerin. Es ist heute Sitz des Landtages des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Auch wenn Um- und Neubauten zwischen 1843 und 1857 die heutige Kubatur maßgeblich bestimmten, gilt das Schloss als in tausendjährigem Prozess gewachsenes Bauwerk, dessen Entwicklung zumindest ab dem 16. Jahrhundert auch schriftlich dokumentiert ist.

Schloss Schwerin

Ob von der Wasserseite aus oder wenn der Besucher aus der Innenstadt kommend die Schlossstraße hinunter wandelt: Das Schweriner Schloss ist ein wahrer Hingucker und lässt sogleich Erinnerungen an Märchen wach werden. Seine Türme streben gen Himmel, die goldene Kuppel glitzert in der Sonne. Die Schlossinsel und das Neorenaissance-Gebäude ziehen magisch an. Nicht umsonst nennen manche das schöne Schloss „Neuschwanstein des Nordens“.

Die Gründung der Stadt Schwerin
Im Jahre 1160 wurden die Obotriten in der Burg von Feudalherren Heinrichs des Löwen übermannt. Die Obotriten unter Wendenfürst Niklot zerstörten daraufhin ihre eigene Burg und verließen sie. Die deutschen Eroberer schreckte das nicht. Stattdessen erkannten sie die gute strategische Lage auf der Insel und zogen einfach eine neue Festung hoch. Diese wurde nun deutlich stabiler, denn für den Untergrund wurden mehr als 8.500 Eichenpfähle verwendet. Im selben Jahr gründete sich die Stadt Schwerin.

Mehr Wohncharakter war gefragt
Beinahe 200 Jahre später erkaufte sich Herzog Albrecht II, ein Nachfahr Niklots, die Grafschaft und verlegte seine Residenz von Wismar auf die heutige Schlossinsel.
Fortan wurde umgebaut. Dabei legten die Herzöge immer mehr Wert auf gehobene Wohnansprüche und weniger auf den Verteidigungsgedanken wie zuvor. Wer heute durch das Schweriner Schloss wandelt, erkennt das sogenannte Bischofshaus auf der Seeseite noch als Zeuge der Spätgotik.
Insbesondere Johann Albrecht I. intensivierte im 16. Jahrhundert die Bautätigkeit am Schloss. Nach und nach entwickelte es sich zu einer Residenz mit repräsentativem Charakter. Die Fassaden wurden mit Terrakottaplatten geschmückt – typisch für die mecklenburgische Renaissance.
Die morgenländischen Verzierungen auf den Dächern in Form von Halbmonden gehen wiederum auf die Zweite Wiener Türkenbelagerung im 17. Jahrhundert zurück. Der Kampf schien damals so gut wie aussichtslos und nachdem das Heer des polnischen Königs die feindlichen Truppen dennoch in die Flucht geschlagen hatte, feierte das ganze Land den Siegesmut. Der Halbmond wurde daraufhin symbolisch auf die Dächer von Schlössern und Herrenhäusern gesetzt.

Die grandiose Architekturkulisse des Schweriner Schlosses entstand schließlich Mitte des 19. Jahrhunderts
Großherzog Friedrich Franz II. packte es schließlich an. Zunächst hatte sein Vater den Hof wieder von Ludwigslust nach Schwerin zurückverlegt. Dann gab der junge Monarch – direkt nach seinem Regierungsantritt 1842 – radikale Umbaupläne in Auftrag. Hofarchitekt Georg Adolph Demmler legte Visionen vor, die Teile des bestehenden Renaissancebaus erhalten sollten, aber gleichzeitig den Ausbau zur monumentalen Residenz ankündigten. Auch die Halbmonde, die inzwischen abmontiert worden waren, ließ er wieder herrichten. Friedrich Franz war ein großer Bewunderer des Morgenlandes und die Symbole bedeuteten für ihn ein wenig Fernweh.

Gemeinsam mit Hofbaumeister Herrmann Willebrand, Gottfried Semper und Hofarchitekt Friedrich August Stüler entstand der Neubau, so wie ihn Schweriner und Besucher heute kennen. Die Bauzeit betrug 14 Jahre – von 1843 bis 1857. Friedrich August Stüler war es auch, der – nachdem Georg Adolf Demmler aus dem Staatsdienst entlassen wurde – einige plastische Elemente an der stadtseitigen Front ergänzte. Dazu gehört auch das große Reiterstandbild Niklots. Wo sich Demmler noch eine Laterne erdacht hatte, setzte Stüler eine monumentale Prunkkuppel.
Das Schloss wurde am 26. Mai 1857 festlich eingeweiht. Dazu komponierte Friedrich von Flotow eigens eine Oper: „Johann Albrecht“ nach einem Libretto von Eduard Hobein. Wer am Bau beteiligt war, erhielt im Rahmen des Festaktes eine Schlossmedaille.

Die jüngere Schlossgeschichte
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde es noch einmal dramatisch für das Schweriner Schloss. Ein Brand zerstörte etwa ein Drittel des Baus. Die Ursache ist bis heute ungeklärt. Am Burgseeflügel überlebten nur die Grundmauern, der Schlossgartenflügel verlor seine Obergeschosse. Der prunkvolle Goldene Saal sowie das reich gestaltete Haupttreppenhaus fielen den Flammen gänzlich zum Opfer. Letzteres wurde durch eine Rote Marmortreppe ersetzt. Weitere Wiederherstellungsarbeiten folgten, zunächst außen, dann innen. 1972 richtete man im Bereich des früheren Goldenen Saals einen neuen Festsaal ein.

Während das Schloss früher Herzöge beherbergte, wandelte sich seine Nutzung natürlich im Laufe der Zeit. 1919 ging das Schloss an den Staat über. Auch ein Rundfunkstudio und diverse Büros zogen später ein. In der Zeit des Nationalsozialismus beherbergte das Schloss einen Kindergarten der NS-Volkswohlfahrt, gegen Ende des Zweiten Weltkrieges bezog ein Lazarett einige Räume. Nach dem Krieg besetzte die Sowjetische Militäradministration das Gebäude. Ohne einzelne Jahreszahlen zu nennen, tat sich in den darauffolgenden Jahren einiges: Ein Plenarsaal wurde im Burgseeflügel errichtet, eine Pädagogische Schule bildete Kindergärtnerinnen in den Räumlichkeiten des Schlosses aus, ein Museum für Ur- und Frühgeschichte fand seinen Platz, ein Polytechnisches Museum ebenfalls. Später folgte die Restaurierung einiger Räume, um sie als Kunstmuseum zu nutzen.

Das Schloss nach der deutschen Einheit
Auch die Wende brachte Veränderung und trieb die Schlosssanierung voran. 1989 schlossen sich 25 Unternehmen aus Kiel zusammen und gründeten einen Förderverein. Mit einer halben Million D-Mark unterstützten sie Sofortmaßnahmen, denn der historische Bau schien langsam Schaden zu nehmen.
Seit 1990 hat der Landtag seinen Sitz im Schweriner Schloss. Der Bau eines neuen Plenarsaals begann 2014 im Schlossgartenflügel und wurde 2017 abgeschlossen.

Wer das Schweriner Schloss heute von außen betrachtet oder besichtigt, fühlt sich hochherrschaftlich. Die Elemente der französischen Renaissance, gepaart mit lokaler Bautradition haben eine besondere Wirkung. Die Lage auf der Insel mit Seepanorama und der schöne Schlosspark tun ihr Übriges. Dieser wurde 2009 für die Bundesgartenschau weitgehend umgestaltet und restauriert und ist jederzeit zugänglich.
Wer sich im Inneren des Schlosses umsieht, der wandelt durch prachtvolle Wohn- und Festräume, entdeckt den Thronsaal und die Ahnengalerie. Auf drei Etagen erwarten den Besucher kostbare Gemälde, Skulpturen oder Kunsthandwerk – besonders aus Schwerins prächtigster Epoche, dem 19. Jahrhundert.

Das Schloss ist seit 2007 auf einer Sonderprägung der deutschen 2-Euro-Münze zu sehen. Und mehr noch: Der Landtag hat sich ebenfalls seit 2007 dafür eingesetzt, das Schweriner Schloss zum UNESCO-Weltkulturerbe zu machen. Fünf Jahre später wurde der Antrag gestellt. Heute ist das „Schweriner Residenzensemble – Kulturlandschaft des romantischen Historismus“ einer von neun Kandidaten für die UNESCO-Weltkulturerbeliste.

Zum Stil
Das heutige Schloss ist im Stil des Historismus teils neu erbaut oder in historistischen Elementen erhalten. Die Verwendung von Terrakotta in der Bauplastik ist zur Renaissancezeit in Deutschland besonders in der norddeutschen Baukunst der Backsteinrenaissance dominant – so am Fürstenhof in Wismar und am Schloss Gadebusch. Das Material lieferte die Werkstatt des aus Lübeck stammenden Meisters Statius von Düren. Das Schlossensemble ist ein in seiner Bauzeit außergewöhnlich modernes Bauwerk. Stüler setzte an der stadtseitigen Front entscheidende Akzente durch plastische Elemente wie das große Niklot-Reiterstandbild. Den krönenden Abschluss bildet eine monumentale Prunkkuppel. Bei einigen innenarchitektonischen Entwürfen versicherte sich Stüler der Mitarbeit von Heinrich Strack für die plastischen Elemente und von Karl von Diebitsch für das maurische Bad aus Berlin. Schweriner und Berliner Werkstätten lieferten die meisten Teile des plastischen Schmucks und der Innenausstattung. Als Bildhauer sind Christian Genschow, Gustav Willgohs, Heinrich Petters, Georg Wiese und Albert Wolff zu nennen. Die festliche Einweihung des Schlosses fand im Mai 1857 statt. Zu diesem Anlass hat der Komponist Friedrich von Flotow seine Oper Johann Albrecht geschaffen.

Lennéstraße 1
19053
Schwerin
Telefon: +49 385 588 41 572
E-Mail Adresse: info@schloss-schwerin.de
Schweriner Schloss Carsten Pescht

Wegbeschreibung

Zu besichtigen sind die Schlosskirche und das Museum Schloss Schwerin. Das Museum präsentiert auf drei Etagen kostbare Gemälde, Skulpturen und Kunsthandwerk vor allem aus Schwerins prächtigster Epoche, dem 19. Jahrhundert. Geöffnet ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Besondere Akzente setzen die Porzellansammlung mit Meißner und KPM-Stücken, die neu eingeweihte Silberkammer sowie die umfangreiche Kollektion fürstlicher Jagd- und Prunkwaffen. 
Auch die zauberhafte Schlosskirche auf der Nordseite des Schlosses sollten Sie sich anschauen.

Schlosskirche Schwerin

"Das sieht ja aus wie am Kölner Dom!" hört man Besucher oft sagen, wenn Sie die Fassade der Schlosskirche auf der Schlossinsel erblicken. Der kleine Kirchenbau schmiegt sich in grauem Sandstein in die Fassade des Schlosses. Verziert mit Maßwerk, gotischen Fenstern, Wasserspeiern und Spitzen. Die Erinnerung an den Dom zu Köln kommt nicht von ungefähr. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche im modischen neogotischen Stil umgestaltet, vom Kölner Dombaumeister Zwirner.Das Innere der Kirche ist nicht weniger prachtvoll. Der Besucher steht unter einem Nachthimmel in Blau und Gold. Die Emporen und Balkone sind wundervoll dekoriert, glänzend bemalt und gestaltet mit Ornamenten, Engelsfiguren und biblischen Motiven im Sinne der evangelischen Erlösungsthematik.Die evangelisch-lutherische Schlosskirchen-Gemeinde feiert in der Kirche regelmäßige Gottesdienste. Es finden Trauungen und Taufen statt. Die Kirche kann auch im Rahmen von angemeldeten Führungen besichtigt werden. Informationen zu den Führungen finden Sie hier:Öffnungszeiten der Schlosskirche

Lennéstraße 1
19053
Schwerin
E-Mail Adresse: schwerin-schlosskirche@elkm.de
Schlosskirche Schwerin Sternengewölbe und Orgel Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin
Schlosskirche Schwerin Detail der Innenausstattung Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin
Schlosskirche Schwerin Altar Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin
Schlosskirche Schwerin Detail der Fenster Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin

Wegbeschreibung

Auf der südwestlichen Seite des Schlosses finden Sie den Burggarten. Wenn Sie den Gartenwegen weiter nach rechts folgen, gelangen Sie wieder auf die Lennéstraße und abermals auf eine Brücke, die hinüber in den Schlossgarten führt. Der Schlossgarten war der größte der sieben Gärten der Schweriner Innenstadt, die sich den Besuchern der BUGA neu herausgeputzt präsentierten. 

Schlossgarten und Burggarten Schwerin

Hier treffen französischer Landschaftsstil und englische Gartenkunst aufeinander: Der Schlossgarten ist die bedeutendste barocke Gartenanlage in Norddeutschland und entfaltet seine Pracht bis heute. Im 16. Jahrhundert entstand das heutige Schweriner Schloss aus einer Burg heraus. Es wurde sogleich mit verschiedenen Gärten umgeben, die nach und nach erweitert wurden. Besonders der Gartenarchitekt Jean Legeay hat die Grünanlage geprägt.Nachdem Christian Ludwig II. im Jahr 1728 Landesadministrator und 1736 Kaiserlicher Kommissar wurde, verpflichtete er den französischen Hofbaudirektor Jean Laurent Legeay. Er wurde 1748 mit der Erneuerung des wüst liegenden Schlossparks beauftragt und hat sich bei der Gestaltung an Versailles orientiert. Also erhielt der neue Park den als Wasserpaterre angelegten Kreuzkanal in zentraler Sichtachse. Zudem prägen Alleen, Boskette und buchsbaumgefasste Rasenmuster als stilisierte Pflanzenornamente die Anlage. Für den neuen Schlossgarten hat Christian Ludwig 14 Sandstein-Skulpturen des Dresdener Bildhauers Baltasar Permoser gekauft. Zwischen 1840 und 1852 arbeitete Peter Joseph Lenné im Auftrag von Großherzog Paul Friedrich und Friedrich Franz II. an der Neuplanung des Schweriner Schlossgartens. In seinen Plänen sollte der bestehende barocke Garten erhalten bleiben. Gleichzeitig umfasste die gravierende Erweiterung viele neue Elemente: Den neuen Burggarten, die verschiedenen Nutzgärten mit Warm- und Kalthäusern, die Kaskaden, das Hippodrom oder auch die Anlage der Weintreibereien. Auf der Seeseite des Burggartens befinden sich die Orangerie und die bis ins Wasser des Schweriner Sees reichende Grotte. Auf der „Liebesinsel“ gibt es zudem unter den Trauerweiden ein ruhiges Plätzchen zum Verweilen. Herzog Friedrich Franz II. widmete seiner Frau Auguste diese kleine romantische Insel am Burggarten als Zeichen seiner Liebe.Zum Stil
Dem Schweriner Schlosspark - wie wir ihn heute kennen – liegen zwei höchst unterschiedliche Gestaltungen zu Grunde. In der Anlage von Jean Laurent Legeay des Jahres 1748 ist der damalige Machtanspruch des Regenten sichtbar. Seinem Gestaltungswillen wurde die Natur untergeordnet. Die Neuanlage und Erweiterung des Schlossparks von 1840 bis 1857 nach Osten und Süden durch Lenné, spiegelt dagegen die Auffassungen der Romantik wider. Sie inszeniert das Schloss als großartigen Prachtbau innerhalb des Burggartens, des Alten Gartens, der Marstallinsel und der umgebenden Seenlandschaft. So befindet es sich hochherrschaftlich mitten im großen Landschaftsprospekt, wie in einem Gemälde. Im angelegten Kreuzkanal spiegelt sich malerisch das Schloss. Auch die Alleen, Boskette, die große Grotte, Pavillons und Wasserspiele sind eingebettet in die Gartenanlage des Schweriner Schlosses. Mitsamt den Laubengängen, dem Hippodrom, der Rasenkaskade und den Skulpturen bietet der Park eine ideale Verbindung aus Architektur, Natur und Kunst.
Zur Bundesgartenschau 2009 wurde die Anlage aufwändig restauriert, sodass die Besucher weiterhin dem barocken Charme des gepflegten Grüns erliegen.

Schlossgarten Schwerin, Foto: Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin

Wegbeschreibung

Sie orientieren sich weiter an der Lennéstraße Richtung Süden und kommen zum Greenhouse Garden, mit dem Alexandrinendenkmal. Von dort aus können Sie schon den Jugendtempel auf seiner Anhöhe im südlichen Schlossgarten entdecken. Dieser Teil des Schlossgartens wurde zur BUGA denkmalgerecht wiederhergestellt. Die Lennéstraße führt Sie direkt zur Schleifmühle am Ufer des Faulen Sees.

Museum Schleifmühle Schwerin

Ausstellung - Vom Stein zum Schloss  Die Ausstellung in der Schleifmühle berichtet von der Entstehung des Ortes als Teil des Residenzensembles und über den Alltag der Steinschleifer. Seit über dreihundert Jahren dreht sich das Rad der Wassermühle am Auslauf des Faulen Sees. Von 1749 bis 1857 schnitten, schliffen und polierten hier geschickte Hände Steine für die Fürsten Mecklenburg-Schwerins.  Es wurden dekorative Steinplatten, Sarkophage, Denkmalsockel und Kamineinfassungen aus tonnenschweren Granitfindlingen hergestellt. Größtenteils in Handarbeit entstanden aus Edelsteinen und heimischen Mineralien kleine Schmuckgegenstände.Heute ist die historische Wassermühle mit unterschlächtigem Wasserrad ein Museum mit funktionstüchtiger Schauanlage zur Bearbeitung großer Natursteine.ÖffnungszeitenMontag- Freitag
09.00 - 17.00 Uhr letzter Einlass 16.30 UhrAn Wochenenden und Feiertagen
10.00 - 17.00 Uhr letzter Einlass 16.30 UhrSchulklassen und Gruppen, bitte mit Voranmeldung unter 0385 / 562751EintrittspreiseErwachsene - 4€
Ermäßigt -  3 €
Familienticket (2 Erwachsene, 2 Kinder) - 10 €
Gruppen ( ab 10 Personen) - 3 € pro Person
Gruppenführung (bis 25 Personen) 40 € zzgl. EintrittBestandteil des Residenzensembles SchwerinMit Aufnahme der Schleifmühle in den Kernbereich des Mecklenburg-Schweriner Residenzensembles ist sie Bestandteil des  Antrages des Landes Mecklenburg-Vorpommern zur Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe.Heiratsort SchleifmühleDie Schleifmühle ist ein Außenstandort des Schweriner Standesamtes und kann für Hochzeiten genutzt werden.TrägervereinDer Stadtgeschichts- und -museumsverein Schwerin e.V. ist Trägerverein des Museums.   

Schleifmühlenweg 1
19061
Schwerin
Telefon: +49 385 562751
E-Mail Adresse: schleifmuehle-schwerin@arcor.de
Blick in die Ausstellung Stadtgeschichts- und Museumsverein Schwerin e.V.; Dr. Holger Martens
Die Schweriner Schleifmühle ist eine funktionstüchtige Schauanlage Stadtgeschichts- und Museumsverein Schwerin e.V.; Dr. Holger Martens
Die Schleifmühle mit dem idyllischen Garten Stadtgeschichts- und Museumsverein Schwerin e.V.; Dr. Holger Martens

Wegbeschreibung

Dem Schleifmühlenweg folgen Sie nach rechts, bis auf der linken Seite unter Bäumen an seinem angestammten Platz der wiedererrichtete Jugendtempel sichtbar wird.

Jugendtempel

Der Schweriner Schlossgarten ist einer der schönsten historischen Parks im Norden Deutschlands. In seinem barocken Teil ist er zur BUGA im Jahr 2009 wieder vollständig hergestellt worden. Im südlichen, von der Gartenmode 19. Jahrhunderts geprägten landschaftlichen Teil stand auf dem Tempelberg ursprünglich ein Pavillion, für den sich im Laufe der Zeit der Name "Jugendtempel" einbürgerte. Es gab mehrere Tempelbauten einer fiel einem gewaltigen Sturm zum Opfer, zweimal wurde der Tempel wegen Baufälligkeit neu aufgebaut. Der letzte Tempel wurde 1964 abgerissen. Seitdem fehlten “Glanz und Zierde“ im Schlossgarten Schwerin.Seit 2014 steht der Tempel nun wieder, wie er nach den überlieferten Plänen des Baumeisters Johan Georg Barca 1821 ausgesehen haben soll. Möglich wurde dies durch Spenden. Freudige und traurige Anlässe haben Bürger der Stadt Schwerin und des Umlandes genutzt, um die Tempelidee Realität werden zu lassen. Der wieder aufgebaute  Jugendtempel im Schlossgarten wird als romantischer Treffpunkt mit herrlichen Blickbeziehungen auf den Faulen See und den Greenhousegarten  den gesamten südlichen Parkbereich, mit dem Hippodrom und dem Heckengarten, aufwerten.

Schleifmühlenweg
19053
Schwerin
Blick vom Jugendtempel Schwerin Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin
Südlicher Schlossgarten Schwerin Jugendtempel Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin
Jugendtempel bei Nacht Schlossverein Schwerin

Wegbeschreibung

Sie spazieren weiter auf dem Schleifmühlenweg und passieren rechts die Freilichtbühne. Ein kurzes Stück folgen Sie der Johannes-Stelling-Straße, bis Sie rechts in die Burgseestraße einbiegen. Hier befinden Sie sich im „Garten des 21. Jahrhunderts“, der zur BUGA als Eingangsbereich fungierte. Die Hauptattraktion dieses Gartenteils war die „Schwimmende Wiese“.

Schwimmende Wiese

Sie schaukelt bei Wellengang nicht hin und her, dennoch wirkt die Schwimmende Wiese – ringsum umgeben von Wasser – wie eine Insel aus anderer Zeit: der Zukunft. Die streng rechteckige Fläche scheint zu schweben. Kontrastreich und fast wellenartig indes mutet die gärtnerische Gestaltung an: Sanft geschwungene Blumenhügel erstrecken sich zwischen dem Rasengrün über das Areal, während das Wasser des Burgsees die Uferkanten umspielt.
Die Schwimmende Wiese ist keine „einsame Insel“. Kleine Brücken führen aus dem Schweriner Schlossgarten hinüber zu dem modernen Ruhepol mit Bänken, Liegeflächen und Wassertreppen; eine schlichtweiße Säulenhalle verbindet den Bertha-Klingberg-Platz mit dem Sonnenliegeplatz.

Der Schweriner Dom Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin
Blick auf den Altarbereich Tourismusverband Mecklenburg-Schwerin

Tourende am Schwerin-Mitte

Wegbeschreibung

Gemütlich geht es jetzt weiter auf der Graf-Schack-Allee am Ufer des Burgsees entlang. Genießen Sie noch einmal den wunderschönen Blick auf die Schloss- und Schlossgartenanlage. 
Die Geschwister-Scholl-Straße lassen Sie linker Hand zurück, biegen aber in die nächste Querstraße ein, in die Klosterstraße. Sie kommen direkt auf die Mecklenburgstraße, der Sie nach rechts folgen. Gehen Sie immer geradeaus bis zur Schlossstraße. Wenden Sie sich nun nach links, kommen Sie direkt auf das Schlosspark-Center zu, das große moderne Einkaufscenter der Stadt. Weiter geht es über den Marienplatz in die Goethestraße und rechts in den Lobedanzgang. Hier kommen Sie nun zum Bahnhof Schwerin Mitte, wo Sie ebenfalls Ihren Zug nehmen können.

Tourenkarte

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Schwerin Hbf

Grunthalplatz

19053 Schwerin

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