Am Bahnhof heißt es – Elbseite wechseln. Zum Glück gibts eine Fähre. Über Bahnhofstraße, Fährstraße und Treidlerweg geht es knapp 400 Meter zum Anleger „Fährstelle am Bahnhof“.
Bahnhofsstraße 1
01829 Stadt Wehlen
Eine Tour mit Bergblick und Höhlengrusel in der Sächsischen Schweiz
Eine Wandertour für Familien und Naturliebhaber
Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.
Am Bahnhof heißt es – Elbseite wechseln. Zum Glück gibts eine Fähre. Über Bahnhofstraße, Fährstraße und Treidlerweg geht es knapp 400 Meter zum Anleger „Fährstelle am Bahnhof“.
„Fährmann hol über“ heißt es im Wehlener Ortsteil Pötzscha, um auf die andere Elbseite zu gelangen und das Stadtzentrum von Wehlen zu besuchen. Schon ab dem Jahre 1464 ist von einer Fähre die Rede, die offizielle Fährkonzession für Personen der Stadt Wehlen datiert aus dem Jahr 1771. Der Fährbetrieb an der Elbe war einst besonders für den Handel wichtig. Mit Inbetriebnahme der Elbtalbahn durch die „Sächsisch-Böhmische Staatseisenbahn“ von Dresden nach Tschechien im Jahre 1850 und dem aufkommenden Tourismus im Elbsandsteingebirge stieg die Bedeutung der Fährstellen und Schiffe an der Elbe. Heute setzt ein Motorschiff als Fähre F8 täglich vom frühen Morgen bis in die späte Nacht Einheimische und Reisende je nach Bedarf über.
Von der Fährstelle am Markt geht es nun hoch zum Markplatz mit Rathaus, Radfahrerkirche, Marktbrunnen, kleinen Geschäften und Gastronomie. Über Basteiweg und Karl-Marx-Platz gelangen die Wandernden zur Pirnaer Straße, die aus der Stadt raus führt. Kurz hinter dem Friedhof geht rechts ein Weg mit Treppenstufen serpentinenartig hinauf in den Wald zur kleinen Brücke über den Wilkebach. Bei Regen kann sich das malerische Bächlein auch mal rasch zu einem echten Wasserfall entwickeln … Dann öffnet sich der Blick weit in die Landschaft – ein herrlicher Platz zum Picknicken.
Die Wilkeaussicht mit Rastbank bietet einen grandiosen Blick über das Elbtal, die Stadt Wehlen, auf das Basteigebiet und den Rauenstein im Hintergrund. Seit 1877 heißt der Aussichtspunkt wie das Flüsschen Wilkebach ganz in der Nähe. Zuvor wurde der Platz wohl „Poltermanns Ruh“ genannt zur Erinnerung an einen Pfarrer aus dem Dorf Wehlen.
Weiter gehts ohne große Steigung entlang von Wald und Feld auf das Dorf Wehlen zu und den Teichweg entlang. Vorbei an der Pension & Gasthaus „Zur alten Säge“ lohnen sich unbedingt die paar Schritte zur Sächsischen Schweiz im Mini-Format.
Auf 8.000 Quadratmetern zeigt das Freilichtmuseum die sächsisch-böhmische Schweiz mit ihren schönsten Sehenswürdigkeiten im Miniatur-Format. Gäste können beim Rundgang die Elbschifffahrt erleben und 67 aus einheimischem Sandstein naturgetreu nachgebaute Gebäude und Felsformationen kennenlernen. Hier stehen die Festung Königstein, Burg Stolpen, die Bastei und der Lilienstein quasi nebeneinander.
Eine Miniatur-Bergbahn im Maßstab 1:4 fährt bahnliebende Gäste rund 900 Meter vom Eingang bis zum Aussichtspunkt der Parkanlage. Der Modellpark mit Blumengarten und Teich ist auch für Menschen im Rollstuhl erlebbar. Regelmäßig finden Veranstaltungen und Sandstein-Workshops statt. Außerdem gibt es Angebote für Schulklassen.
Der nächste Streckenabschnitt bringt die Wandernden auf der Pirnaer Straße zum Abzweig der Basteistraße, der sie entlang von Feldern bis zur Buschholzstraße folgen. Rechter Hand führt dieser unbefestigte Feldweg hinab in den Teufelsgrund.
Der Teufelsgrund ist eine Schlucht nahe am Dorf Wehlen, die schon seit dem 15. Jahrhundert diese Bezeichnung trägt. Zwischen bemoosten Sandsteinfelsen windet sich ein schmaler Pfad, der teils über Treppen führt. Hohe Felswände türmen sich auf. Überhänge und „Tore“, die einst von herabgestürzten Brocken gebildet wurden und nur gebückt passiert werden können, machen den Schluchten-Wanderweg besonders reizvoll. Auf dem Weg liegt die Heringshöhle, eine „gruselige“ Attraktion vor allem für Kinder. Die rund 8 Meter lange, sogenannte Einsturzhöhle wurde 1899 vom Wehlener Wanderfreund Gustav Hering (1833–1904) für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und nach ihm benannt.
Am Abzweig Teufelskammer verläuft die Tour rechts weiter bis zum Friedrich-Märkel-Denkmal. Es ist dem Kantor und Käferforscher Friedrich Märkel (1790–1860) aus Wehlen gewidmet, der hier an einem Felsen die Käferspezie „Byrrhus ornatis“ aus der Gruppe der Pillenkäfer entdeckte. Seither trägt der Fundort den Namen Byrrhus-Felsen. Über den Wehlener Grund geht es zurück in die Stadt Wehlen, vorbei an der Burgruine aus dem 12. Jahrhundert. Von der einstigen Wohnburg blieb unter anderem ein Turmstumpf erhalten, der 2025 mit einem 7 Meter hohen, modernen Bauwerk zum Aussichtsturm aufgestockt wurde. Von hier sind es nur wenige Meter zum Marktplatz. Vielleicht ist ja noch Zeit, um einzukehren, Angebote gibt es einige.
Nach dieser teuflisch-schönen Tour rasch noch ein letzter Blick von der Fähre auf Wehlen und über den imposanten Fluss – und schon geht’s die letzten Meter zurück zum Bahnhof.
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Bahnhof Stadt WehlenBahnhofsstraße 1
01829 Stadt Wehlen