Im Jahr 1145 gründeten Mönche des Zisterzienser-Ordens vor der Stadt Braunschweig, auf dem historischen Jakobsweg nach Santiago de Compostela, ein Kloster an der Wabe. Sie machten das sumpfige Gelände urbar und legten Fischteiche an – die Vorgänger des heutigen Naturschutzgebietes Riddagshausen. Den Namen übernahmen sie von dem benachbarten Dorf "villam qui dicitus Ritdageshvsen", das ihnen geschenkt wurde.
Die im Jahr 1275 geweihte Klosterkirche St. Mariae zählt nach dem Magdeburger Dom zu den ältesten gotischen Bauwerken Deutschlands. Die schlichte dreischiffige Basilika beeindruckt mit ihrer großartigen Akustik, deren Nachhallzeit sogar die des Kölner Doms übertrifft. Im Hohen Chor befindet sich das Grab des Abtes Jerusalem, dessen Geschichte Goethe zu seinem Werk "Die Leiden des jungen Werther" inspirierte. Die heutige Ausstattung stammt hauptsächlich aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Seit der Reformation wird das Gotteshaus als evangelische Gemeindekirche genutzt.
Erhalten sind von der ursprünglichen Klosteranlage neben der Klosterkirche auch das mittelalterliche Torhaus mit dem heutigen Zisterzienser-Museum, ein Stück Klostermauer, sowie die Frauen- bzw. Fremden- und Siechenkapelle.
Wie perfekter Landbau mit Heilkräutern, Obst und alten Gemüsesorten geht, wird anschaulich im kostenfrei zugänglichen Klostergarten gezeigt.