Im damaligen Wohnhaus von Johann Gottlieb Fichte befindet sich heute das Literaturmuseum „Romantikerhaus“. Hier wird an die literarischen Salons, Zeitschriften und Vorlesungen erinnert, als über Naturforschung, Gesellschaftskritik und Zukunftsvisionen debattiert wurde. Um das Jahr 1800 war Jena so etwas wie die geistige Hauptstadt Deutschlands. Hier bildete sich eine legendäre Wohngemeinschaft, in der ambitionierte Männer und Frauen die Gedanken der Französischen Revolution weiterentwickeln wollten. Man spricht vom Kreis der „Frühromantiker“, zu denen neben Schiller die Philosophen Fichte und Schelling, die Literaten Schlegel, Tieck und Novalis sowie die mit ihnen verbundenen Frauen gehörten. Im Jahr 1806 besiegten in der Nähe von Jena die napoleonischen Truppen Preußen. Damit war die große Zeit der „Frühromantiker“ vorüber.