Kloster Lindow, Foto: terra press
Foto: Thomas / Pixabay
Ruine des Kloster Lindow (Mark), Foto: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann
Schlosswirt Meseberg, Foto: Herr Bert Groche, Lizenz: Herr Bert Groche
Ruppiner Tor in Gransee, Foto: RegioNord
Königin-Luise-Denkmal auf dem Schinkelplatz in Gransee, Foto: Thomas Rosenthal, Lizenz: REGiO-Nord mbH
Ehemaliges Franziskanerkloster Gransee, Foto: Thomas Rosenthal, Lizenz: REGiO-Nord mbH

Auf dem Weg zum Ich von Lindow nach Gransee

Pilgern auf dem Brandenburgischen Klosterweg

Start
Lindow (Mark)
Dauer
4 h
Länge
20 km
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Eckdaten zur Tour
Pilgern ist wieder angesagt. Waren die Menschen früher eher aus religiösen Motiven unterwegs, laufen sie heute meist los, um eine Auszeit vom Alltag zu nehmen und Ruhe in weiter Natur und an historischen Plätzen zu finden. Das geht wunderbar auf dem Brandenburgischen Klosterweg. Er verbindet auf 125 Kilometern die vier einstigen Klöster Himmelpfort, Zehdenick, Lindow (Mark) und Gransee, kleine Dorf- und große Stadtkirchen sowie die Stadt Rheinsberg. Der Weg lädt ein, beim stillen Laufen spannende Geschichte(n) kennenzulernen, schöne Landschaften zu erleben und zu sich selbst zu finden. Eine Teilstrecke von rund 20 Kilometern führt von Lindow (Mark) über Meseberg nach Gransee. Das Zeichen einer weißen, gefächerten Blüte auf bordeauxrotem Grund mit dem Schriftzug „brandenburgischer Klosterweg“ weist den Pilgerpfad.
Eine Wandertour für Naturliebhaber und Kulturliebhaber

Start- und Endbahnhof

Startbahnhof
Bahnhof Lindow (Mark)


6 Tourstationen
20 km / 4 Stunden
Endbahnhof
Bahnhof Gransee



Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.

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Ablaufplan

Tourstart am Bahnhof Lindow (Mark)



Wegbeschreibung

Die Bahnhofsstraße und die Straße des Friedens führen quer durch die schöne Altstadt von Lindow (Mark). Erste Station auf dem Pilgerweg ist die barocke Stadtkirche. Ist die Tür offen, lohnt ein Blick hinein, um sich einzustimmen auf die Pilgertour.

Kartenausschnitt Bahnhof Lindow (Mark)



Stadtkirche Lindow (Mark)

In Lindow (Mark) ist gut sichtbar der 36 Meter hohe Turm der barocken Stadtkirche. Bereits 1457 erhielt die Lindower Neustadt eine eigene Pfarrkirche. Sie war ein Feldsteinbau, deren Holzturm wie beim heutigen Kirchenbau an der Straße stand. Zwei Brände in der Mitte des 18. Jh. zerstörten die alte Stadtkirche sowie die Bürgerhäuser im südlichen und nördlichen Randbereich der Stadt. Die dann zwischen 1751 und 1755 von Landbaumeister Georg Christoph Berger neu erbaute evangelische Kirche mit der berühmten Sauer-Orgel (um 1900) gehört heute zu den schönsten der Mark Brandenburg und zu den besonderen. Denn ungewöhnlich sind nach wie vor die Ausrichtung des Turmes nach Osten und der, in der Mitte der Kirche stehende, Kanzelaltar. Wunderschön strahlen die restaurierten Bleiglasfenster mit den Motiven „Kreuzigung“ und „Auferstehung Jesu“ in der Sonne. Zu Zeiten Friedrich des Großen wurde neben der Kanzel eine Sanduhr angebracht, um immer die Dauer der Predigt im Blick zu haben… Die Kirche ist zu den angeschlagenen Öffnungszeiten zu besichtigen.
 

Straße des Friedens
16835
Lindow (Mark)

Telefon: 033933-70297
Fax: 033933-70298
E-Mail Adresse: tourist-info.lindow@t-online.de

Wegbeschreibung

Weiter geht es auf der Hauptmagistrale der Drei-Seen-Stadt Lindow (Mark) zum Marktplatz mit dem Pavillon der Tourist-Information. Die kleine Parkanlage „Süße Ecke“ führt zur „Schönen Nonne“. Die Skulptur der Sagengestalt steht ein paar Meter im seichten Wutzsee und deutet hin auf das nahe, einstige Zisterzienserinnenkloster. 

Kartenausschnitt Stadtkirche Lindow (Mark)

Friedhof Kloster Lindow (Mark)

„Lindow ist so reizend wie sein Name. Zwischen drei Seen wächst es auf, und alte Linden nehmen es unter ihren Schatten“, so gibt Fontane seinen Gefühlen angesichts des idyllisch gelegenen Ortes, den er mehrfach besuchte, Ausdruck. Jedoch äußerte er sich erst in der dritten Auflage seiner Wanderungen durch die Mark Brandenburg „Die Grafschaft Ruppin“, die 1874 erschien, über das Städtchen. Die drei Seen, die er schwärmerisch in seinen Wanderungen beschreibt, sind der Gudelack-, Wutz- und Vielitzsee. In seinem Roman „Der Stechlin“ setzt er dem malerischen Ort Lindow und dem Kloster ein Denkmal.

"Und Gräberreihen auf und ab,
Des Sommerabends süße Ruh,
Umschwebt die halbzerfallnen Grüfte"

So beschreibt Fontane den Friedhof des Klosters Lindow und er fährt fort: „Die schönsten Teile dieser Parkwiese sind die, wo begraben wird. Von dem richtigen Gefühl ausgehend, dass Leben und Tod Geschwister sind, die sich nicht ängstlich meiden sollen, hat man hier die Spiel- und Begräbnisplätze dicht nebeneinander gelegt und dieselben Blumen blühen über beide hin.“ Diese besondere Atmosphäre des am malerischen Wutzsee gelegenen und barrierefrei zugänglichen Klosterfriedhofes wird noch heute vorgefunden. Der Besucher entdeckt wuchtige Grabplatten in mittelalterlichen bis hin zu barocken und klassizistischen Formen. Sie zeigen oft Symbole der Vergänglichkeit wie Sanduhr und Mohnkapsel.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat die besondere Schutzwürdigkeit des Friedhofes anerkannt und fördert ständig die Restaurierung der Grabzeichen aus mehreren Jahrhunderten.

Am Kloster
16835
Lindow

Ansprechpartner: Tourist-Information
Telefon: 033933-70297
E-Mail Adresse: horst.borgmann@gmx.de

Wegbeschreibung

Nach diesen Momenten des Innehaltens führt der Weg hinaus aus der Stadt: Zurück zur „Schönen Nonne“ geht es nun ein Stück auf dem Wutzseerundwanderweg entlang. Am östlichen Seezipfel verlassen wir den Weg und laufen durch den Wald. Zeit, um der Stille zu lauschen und die Gedanken auszublenden. Der Uferweg am Huwenowsee nimmt die Wandernden auf und bringt sie nach Meseberg – vorbei an Gedenkstein und Lessing-Mausoleum für die Nachfahren des Dichters Gotthold Ephraim Lessing, die einst Schloss Meseberg kauften. Der eingezäunte barocke Garten und das Schloss kommen in Sicht. Das Anwesen gehört heute der Messerschmitt Stiftung und dient der Bundesregierung als Gästehaus. Auf einer kleinen Anhöhe liegt die Dorfkirche mit Zwiebelhaube auf dem Turm – ein Ort für Einkehr und Besinnung. Wenige Schritte sind es zum Schlosswirt, der zur Rast einlädt.

Kartenausschnitt Friedhof Kloster Lindow (Mark)

Restaurant im Schlosswirt Meseberg

Willkommen in Meseberg, wo sich die Mark Brandenburg von ihrer besten Seite zeigt. Ausgedehnte Wälder, glitzernde Seen, gesäumt von alten Wäldern. Landschaft die verzaubert und zur Ruhe kommen lässt. Die Schlosswirtküche hat sich einen Namen weit über die Region hinaus gemacht. Sie steht für exzellente Speisen aus regionalen Produkten und internationalem Flair. Genießen Sie am Ufer des Huwenowsees direkt neben Schloss Meseberg, dem Gästehaus der Bundesregierung, die ländliche Ruhe und entspannen Sie sich in stilvollem Ambiente.

Kreditkartenaktzeptanz: Ja

Meseberg - Fontane war mehrmals hier. Die Berliner Nordbahn brachte ihn nach Gransee, von dort ging es mit der Kutsche weiter. Der Dichter ist selten gewandert. Erstmals kam er im Juni 1861 her, um vor Ort für seinen ersten Band der „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ zu recherchieren.
Fontanes Interesse galt vor allem dem schillernden Schlossbesitzer: Christian Ludwig von Kaphengst. Er gehörte nach dem Siebenjährigen Krieg zum illustren Kreis am Rheinsberger Hof des Prinzen Heinrich. Der jüngere Bruder Friedrichs des Großen fand Gefallen an Kaphengsts „Jugend und Schönheit“ und ernannte ihn zu seinem Adjutanten, eine Stellung, wie Fontane spitz anmerkte, „zu der ihn seine geistigen Gaben keineswegs befähigten“. Er hatte offenbar andere. Der kräftige Kaphengst „beherrschte nun den Hof und den Prinzen selbst, dessen Gunstbezeugungen ihn übermütig machten“.

Meseberger Dorfstr. 27
16775
Gransee

Telefon: 03306-204670
Fax: 03306-2046713
E-Mail Adresse: info@schlosswirt-meseberg.de
Dienstag: 14:00 - 21:00 Uhr
Mittwoch: 14:00 - 21:00 Uhr
Donnerstag: 14:00 - 21:00 Uhr
Freitag: 12:30 - 21:00 Uhr
Samstag: 12:30 - 21:00 Uhr
Sonntag: 12:30 - 15:00 Uhr
Schlosswirt Meseberg, Foto: Tourismusverband Ruppiner Seenland e.V., Lizenz: Tourismusverband Ruppiner Seenland e.V.
Kulinarisches im Restaurant Schlosswirt Meseberg, Foto: Herr Bert Groche, Lizenz: Herr Bert Groche
Festsaal Prinz Heinrich mit Küchenchef Matthias Schuldt im Schlosswirt Meseberg, Foto: Herr Bert Groche, Lizenz: Herr Bert Groche
Auf dem hauseigenen Steg am Schlosswirt Meseberg, Foto: Herr Bert Groche, Lizenz: Herr Bert Groche
In der Schankstube des Schlosswirt Meseberg, Foto: Herr Bert Groche, Lizenz: Herr Bert Groche

Wegbeschreibung

Der Weg Zum Dolchsee bringt die Pilgernden wieder hinein in die Stille von Feldern, Wald und Wiesen, bis sie auf die Wartestraße stoßen. Dann führt die Route an der Stadtmauer entlang zum Ruppiner Tor. 

Kartenausschnitt Restaurant im Schlosswirt Meseberg

Stadtmauer Gransee mit Ruppiner Tor

Die Stadtmauer von Gransee ist 1.750 Meter lang und fast vollständig erhalten. Das Ruppiner Tor in schönster spätgotischer Backsteinarchitektur ist ein echter Hingucker. Im Torgebäude zeigt eine Galerie wechselnde Ausstellungen.

Gransee... „war eine feste Stadt, vielleicht die festeste Stadt der Grafschaft Ruppin", schrieb Fontane in seinen Wanderungen. Der Eindruck drängt sich noch heute auf, wenn man die Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert umwandert.

Seitlich neben dem Ruppiner Tor befindet sich noch eine einfache Durchfahrt, das sogenannte Waldemartor. Im 14. Jahrhundert fielen die Granseer Bürger auf die Schwindeleien eines "falschen Waldemar" herein. Zur Strafe mussten sie das Tor, durch das dieser ungehindert in die Stadt gelangte, zumauern und daneben ein kleineres Tor in die Stadtmauer schlagen. Erst 1818 gestattete der preußische König die Öffnung des alten Stadttores.

Ruppiner Straße 61
16775
Gransee

Telefon: 03306-21606


Preisliste
Erwachsene: 1,00 €
Stadtmauer in Gransee, TMB-Fotoarchiv: Steffen Lehmann
Stadtmauer in Gransee, TMB-Fotoarchiv: Steffen Lehmann

Wegbeschreibung

Weiter geht es auf der Rudolf-Breitscheid-Straße, vorbei am Heimatmuseum und der Touristinformation Gransee in der alten Spitalkapelle, bis zur Ecke Schinkelplatz. Zeit für einen Blick auf das Königin-Luise-Denkmal, bevor es weitergeht zum Kirchplatz.  

Kartenausschnitt Stadtmauer Gransee mit Ruppiner Tor

Königin-Luise-Denkmal Gransee

Das Denkmal erinnert an die Überführung der mit nur 34 Jahren verstorbenen beliebten Preußischen Königin Luise (1776–1810). Da die Strecke vom Sterbeort Hohenzieritz in Mecklenburg nach Berlin nicht an einem Tag zu bewältigen war, machte der Trauerzug in Gransee Station. In der Nacht vom 25. zum 26. Juli 1810 wurde der Sarg auf dem Markt, dem heutigen Schinkelplatz, aufgebahrt. Die Bürger der Stadt Gransee wollten ihrer Königin an dieser Stelle ein Denkmal setzen und sammelten dafür Spenden. Karl Friedrich Schinkel lieferte den Entwurf, der von der Königlichen Eisengießerei Berlin umgesetzt wurde. Ein Jahr nach ihrem Tod wurde das Denkmal eingeweiht.

Als wäre die Königin hier begraben, zeigt es einen Sarkophag mit Krone auf einem Sockel, der von einem filigranen Baldachin gegen Wind und Wetter geschützt wird. Ihre letzte Ruhestätte aber fand die Königin im Mausoleum im Schlosspark Charlottenburg in Berlin.

Schinkelplatz
16775
Gransee

Wegbeschreibung

Der Kirchplatz verdankt seinen Namen der imposanten evangelischen Stadtkirche St. Marien aus dem 14. Jahrhundert, größtes und höchstes Bauwerk der Stadt. Bemerkenswert sind die beiden unterschiedlichen Turmspitzen. Über die Schulstraße geht es auf die Klosterstraße, die vom einstigen Franziskanerkloster kündet, dem Etappenziel auf dem Pilgerweg. 

Kartenausschnitt Königin-Luise-Denkmal Gransee

Ehemaliges Franziskanerkloster Gransee

Um 1280 begannen die Franziskaner, in Gransee ein Kloster zu errichten. Lange Zeit prägte das Kloster mit seinen Bauten das Stadtbild und das Stadtleben. Mit der Reformation wurde der Klosterbetrieb aufgehoben. Im Jahre 1561 erhielt die Stadt das Klostergebäude mit der Auflage, hier eine Schule einzurichten – bis 1963 wurde unterrichtet. Heute sind vom Kloster nur noch Reste erhalten. In einem der Gebäude gibt eine Ausstellung Einblicke in die gelungene Stadtsanierung, und im Sommer nutzen Besucher die Wiese des Klostergartens gern für ein Picknick.

Klosterstraße
16775
Gransee

Telefon: 03306-21606
Fax: 03306-21612
E-Mail Adresse: museum@gransee-info.de
Klostergebäude Außenansicht, Foto: Uwe Halling, Lizenz: Amt Gransee und Gemeinden

Tourende am Bahnhof Gransee



Wegbeschreibung

Nach diesem Exkurs in die Geschichte des Klosters und Momenten des Innehaltens geht es über Schulstraße, Baustraße, Kreuzstraße, Vogelsangstraße und Koliner Straße rund 1,3 Kilometer zum Bahnhof Gransee. 

Kartenausschnitt Ehemaliges Franziskanerkloster Gransee

Tourenkarte

Start

Bahnhof Lindow (Mark)



Bahnhofstr. 67

16835 Lindow (Mark)

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