Das Bahnhofsgebäude von 1898 steht unter Denkmalschutz und dient nach ausgiebiger Sanierung als „Haus der Vereine“. Neu ist eine digitale Infosäule über alle Sehenswürdigkeiten. In die Innenstadt geht es durch die Bahnhofstraße. Den historischen Ortskern umgibt fast vollständig die fast ein Kilometer lange Stadtmauer, die um 1450 fertig wurde. Nur im Osten bildete die Spree ein natürliches Hindernis für Feinde. Die Stadtmauer gehört mit Feldsteinsockel und Mauerkrone aus Backstein zu den am besten erhaltenen Anlagen Brandenburgs.
Folgen Sie der Ringstraße links in Richtung Brandstraße zur Stadtmauer. Eine Öffnung führt von der „Feldseite“ auf die „Stadtseite“ mit der Mauerstraße. Hier fällt der Mäuseturm mit achteckigem Grundriss auf, der nur aus luftiger Höhe zu betreten war. Vermutlich wurde der Turm, der innen nicht zu besichtigen ist, einst als Getreidelager genutzt und gern von Nagern aufgesucht. Im Schatten der Stadtmauer mit winzigen Altstadthäusern ragt die backsteinerne Kupferschmiede heraus. Wo einst Kupferkessel und Destillationsgeräte entstanden, befinden sich heute Stadtarchiv und Bibliothek. Über die Nordwestecke der Stadt wacht zudem der Storchenturm. Störche sucht man seit den 1970er-Jahren allerdings vergeblich auf dem Turm. Eine Umspannstation aus den 1920er-Jahren neben den Turm wird derzeit in ein „Grünes Klassenzimmer“ verwandelt.
Nun zeigt sich die Stadtmauer in ihrer imposanten Größe mit Wehrgängen und „Weichtürmen“. Am Münzturm gibt es einen breiten Mauerdurchbruch mit Blick auf die Grünanlage. Der Name des Turms erinnert an eine Zeit, als Beeskow das Münzrecht besaß und hier die Werkzeuge für die Münzprägung gelagert wurden. Da der Turm offenbar für Ein- und Ausbrecher nicht zu knacken war, diente er bis 1910 auch als Gefängnis. Von hier führt die Bodelschwinghstraße ins Stadtzentrum Richtung Markt. An der Ecke Berliner Straße kann man einen Blick auf den 150 Meter entfernten Luckauer Torturm werfen, auch „Dicker Turm“ genannt. Mit 24 Metern Höhe war er der größte aller Beeskower Stadtmauertürme und damit das Wahrzeichen der Stadt. Zeitweise diente er als Pulvermagazin für die hiesige Garnison.
Am Bahnhof 1
15848 Beeskow