Erpetal, Foto: Marion Klotz
Schloss Hoppegarten, Foto: Florian Läufer, Foto: Florian Läufer
Rennszene in Hoppegarten, Foto: Rennbahn Hoppegarten GmbH & Co. KG

Knorzige Weiden und sumpfige Wiesen

Eine Wanderung durchs Erpetal

Start
Berlin
Dauer
3 h
Länge
11 km
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Eckdaten zur Tour
Steigen Sie in Berlin-Friedrichshagen aus der S-Bahn und wenden Sie sich entgegengesetzt der quirligen Shoppingmeile Bölschestraße, sind Sie schon nach wenigen Metern in einer völlig anderen Welt: Auf einem Flüsschen gründeln Enten, knorzige Weiden recken keck ihren grünen Bubikopf in die Sonne, ein Graureiher steht unbeweglich am Uferrand. Ein Weg schlängelt sich – fast verwunschen – schmal und still durch feuchte Wiesen und dunklen Wald. Sie sind im Erpetal, einer eiszeitlich geprägten Auenlandschaft an der Grenze zwischen Berlin und Brandenburg, die besonders geschützt ist. Hier leben Neuntöter und Eisvogel, Biber und Ringelnatter, Großer Feuerfalter und Sumpfschrecke. Die Erpe hat übrigens zu jeder Jahreszeit ihre ganz besonderen Reize, selbst im Winter. Dann hüllen sich die Ufer in geheimnisvollen Raureif und die Kopfweiden säumen bizarr geschnitten das Fließ.

Folgen Sie einfach der Ausschilderung blauer Balken auf weißem Untergrund bzw. E11, einem Teilstück des Europa Wanderwegs E11, gelangen Sie nach rund 10 Kilometern zum Bahnhof Hoppegarten und können bequem mit der S-Bahn zurückfahren.

Die Erpe ist eigentlich das Neuenhagener Mühlenfließ, wird aber schon immer so genannt. Das Fließ entspringt nahe des Brandenburgischen Ortes Werneuchen und mündet nach rund 32 Kilometern nicht weit von Friedrichshagen in die Spree. Einst trieb das Flüsschen sechs Mühlen an, zwei Gebäude auf der Tour erinnern zumindest dem Namen nach an diese Zeit. Schilder informieren unterwegs über Flora und Fauna und Schutzhütten laden ein zur Rast. Also – Picknick nicht vergessen, denn unterwegs gibt es leider keine Einkehrmöglichkeiten.
Eine Wandertour für Familien und Naturliebhaber

Start- und Endbahnhof

Startbahnhof
S-Bahnhof Friedrichshagen
2 Tourstationen
11 km / 3 Stunden
Endbahnhof
Bahnhof Hoppegarten (Mark)

Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.

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Ablaufplan

Tourstart am S-Bahnhof Friedrichshagen

Wegbeschreibung

Laufen Sie parallel zu den Schienen durch den Kurpark – ja, Friedrichshagen war früher einmal Kurort –, vorbei an einer Kleingartenanlage, sehen Sie schon nach wenigen Metern die Erpe. Wege gibt es links und rechts des Flusses, nehmen Sie den rechten. Sie passieren die einstige Ravensteiner Mühle, die 1434 erstmals erwähnt, 1863 von Heinrich von Treskow erworben und später zum beliebten Ausflugslokal wurde. Lang, lang ist es her … Überqueren Sie die Mühlenstraße und laufen Sie weiter rechter Hand an der Erpe entlang, erreichen Sie einen überdachten Rastplatz mit wunderschönem Ausblick auf das Flusstal. Nach einer kleinen Stärkung geht es weiter zur früheren Heidemühle. Nun müssen Sie aufpassen, um den Einstieg in den Wanderweg zu finden: Laufen Sie links über die Brücke und kurz hinter dem nett hergerichteten Gebäude rechts in den ausgeschilderten Pfad. Er führt ein paar Meter abseits der Erpe durch den Wald. Nach rund 1,5 Kilometern überqueren Sie die vielbefahrene Friedrichshagener Chaussee und tauchen ein in einen dichten Wald mit uralten Eichen und Buchen. Hier säumen von Zeit und Wind geknickte Bäume wild-verwunschen den Weg. Die Erpe versteckt sich rechter Hand hinter dichtem Gehölz. Ein grünes Schild am Weg mitten im Wald berichtet, dass sich hier einst die Begräbnisstätte der Familie von Treskow befand. Dieser Ort gehörte zum Gut der Adelsfamilie. Nach wenigen Metern treffen Sie wieder auf die Erpe, erreichen eine Unterführung unter die Bundesstraße B1/B5 und gelangen schließlich hoch auf die Alte Berliner Straße von Dahlwitz-Hoppegarten. Wenden Sie sich nach links, folgen Sie dem Fließ hinein in den Lenné-Park und laufen Sie zum Schloss.

Kartenausschnitt S-Bahnhof Friedrichshagen

Lenné Park Hoppegarten

Auch im ehemaligen Gutspark in Hoppegarten hat der stilprägende Peter Joseph Lenné seine Spuren hinterlassen. Nach seinen Plänen wurde 1821 der inzwischen nach ihm benannte Park angelegt. Neben dem eigentlichen Park bezog er auch die jenseits der Allee gelegenen Wirtschaftsflächen, Nutzgärten und Feuchtgebiete in seine Planung mit ein. Vor dem Hackeschen Schloss gegenüber den Gutshöfen breitet sich zunächst leicht abfallend das mit Gehölzen ganz sparsam bepflanzte Gelände aus. Fast immer sind es dicht, oft wulstartig lange Gehölzgruppen, die entgegen der sonst so häufigen Verwendung von hainartig gepflanzten Einzelbäumen den Park fast nackt erscheinen lassen. Es gibt vielfältige Sichtbeziehungen, wobei das Schloss nicht der alleinige Ausgangspunkt ist. Die ursprüngliche Gliederung der Parklandschaft durch Wege, Wasserläufe und malerisch gruppierte Gehölze ist teils noch ablesbar. Einzelne Gehölze aus der ersten Gestaltungsphase, wie Weiden, Eichen, Linden, Kastanien und die Wegführungen in späteren Kartenwerken belegen die Lennésche Tätigkeit in Dahlwitz.

Im Jahr 1850 erwarb Carl Heinrich von Treskow Schloss und Park von Gräfin Hacke, der Urenkelin Samuel von Marshalls. Heinrich von Treskow wurde als Erbauer von Schloss Dahlwitz und Mitbegründer der Pferderennbahn in Hoppegarten bekannt. 1855/56 errichtete der Berliner Architekt Friedrich Hitzig, einer der bedeutendsten Baumeister der Schülergeneration Schinkels, im Auftrag Treskows einen schlossartigen Herrensitz im Stil der Potsdamer Turmvillen wie sie in Berlin und Brandenburg Mitte des 19. Jahrhunderts häufig gebaut wurden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Turm aufgestockt sowie ein Anbau an der nördlichen Seite angefügt. Auf Wunsch des Erbauers lag das Hauptaugenmerk auf dem Erdgeschoss, über dem sich ein Attikageschoss mit sehr flach geneigtem Walmdach befindet. In der Nachkriegszeit wurden der Fassadenschmuck sowie die Innenausstattung komplett entfernt. Schloss Dahlwitz liegt als eines der wenigen Schlösser Brandenburgs innerhalb des Autobahnrings unmittelbar östlich der Stadtgrenze Berlins.

Seit 2004 waren das Schloss und der Park Eigentum der Brandenburgischen Schlösser GmbH. Das denkmalgeschützte Schloss wurde an einen privaten Investor verkauft. Der Park ist in seinem Grundkonzept im Jahr 2005 wiederhergestellt worden und bleibt weiterhin öffentlich nutzbar.

Baujahr: 1821
Anfahrt: Auto: A10 Abfahrt Berlin-Hellersdorf, weiter über B1/B5 bis Hoppegarten; Bahn: S5 in Richtung Strausberg

Rudolf-Breitscheid-Straße 39
15366
Hoppegarten

Ansprechpartner: Brandenburgische Schlösser GmbH
Telefon: 030-6264060
Fax: 030-626406117
E-Mail Adresse: info@schloesser-gmbh.de
Montag: 00:00 - 23:59 Uhr
Dienstag: 00:00 - 23:59 Uhr
Mittwoch: 00:00 - 23:59 Uhr
Donnerstag: 00:00 - 23:59 Uhr
Freitag: 00:00 - 23:59 Uhr
Samstag: 00:00 - 23:59 Uhr
Sonntag: 00:00 - 23:59 Uhr
Lenné Park in Hoppegarten, Foto: Florian Läufer, Foto: Florian Läufer
Schloss Hoppegarten, Foto: Florian Läufer, Foto: Florian Läufer
Brücke im Lenné Park in Hoppegarten, Foto: Florian Läufer, Foto: Florian Läufer
Lenné Park in Hoppegarten, Foto: Florian Läufer, Foto: Florian Läufer
Lenné Park in Hoppegarten, Foto: Florian Läufer, Foto: Florian Läufer
Schloss Hoppegarten, Foto: Florian Läufer, Foto: Florian Läufer
Fahrradfahrer im Lenné Park in Hoppegarten, Foto: Florian Läufer, Foto: Florian Läufer
Lenné Park in Hoppegarten, Foto: Gemeinde Hoppegarten, Foto: Gemeinde Hoppegarten

Wegbeschreibung

Am Schloss vorbei führt der Weg auf die Rudolf-Breitscheid-Straße. Hier geht der Blick hoch zur evangelischen Dorfkirche von Dahlwitz-Hoppegarten gleich gegenüber. Um 1300 als Feldsteinbau errichtet, wurde die Kirche 1732 barock umgebaut. Die heutige Innenausstattung des mittlerweile sanierten sakralen Baus stammt vom Gutsbesitzer Carl-Heinrich von Treskow aus dem Jahre 1907. Laufen Sie ein Stück am Anger entlang und biegen Sie dann direkt vor dem Friedhof rechts in den kleinen Weg, der Sie nun wieder zur Auenlandschaft der Erpe mit seinen saftigen Wiesen führt. Der Wanderweg bringt Sie geradewegs zur Rennbahnallee, die – wie der Name schon verrät – parallel zur berühmten Rennbahn Hoppegarten verläuft. Nun heißt es Abschied nehmen von der Erpe, die nun weiter südlich fröhlich durch die Landschaft mäandert.

Kartenausschnitt Lenné Park Hoppegarten

Rennbahn Hoppegarten

Preußenkönig Wilhelm I. und sein Kanzler Otto von Bismarck reisten persönlich an, um am 17. Mai 1868 die Galopprennbahn in Hoppegarten zu eröffnen. Mit einer Geraden von 1.200 Metern Länge vor der Haupttribüne bot sie den Besuchen ein besonders spannendes Rennerlebnis. Bereits zwei Jahre später erhielt sie einen eigenen Bahnanschluss, der bis zu 40.000 Besucher an einem Tag möglich machte. Schnell entwickelte sich Hoppegarten zum Mittelpunkt des Galopprennsports in Deutschland und zugleich zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt am östlichen Rand von Berlin. Nach dem Verlust der meisten Pferde am Ende des Zweiten Weltkrieges bemühte sich der nun „Volkseigene Rennbetrieb Hoppegarten“ um einen Neuanfang. So gab es auch unter sozialistischen Bedingungen wieder Wetten mit „Großem und Kleinem Einlauf“, auch Damen mit großen Hüten ließen sich nicht nur am Moderenntag sehen. Nach 1990 gelang es erst nach mehrmaligem Besitzerwechsel den Glanz vergangener Zeiten wieder nach Hoppegarten zu holen. Die fast 100 Jahre alte Tribüne ist bestens erhalten und dient immer wieder als Kulisse für Konzerte unter freiem Himmel. Die Anlage mit ihrem uralten Baumbestand besitzt den Status des „national wertvollen Kulturdenkmals“. Von April bis Oktober finden hier jährlich circa zehn Rennveranstaltungen statt. So ist Hoppegarten nun ein Ausflugsziel für die ganze Familie geworden.

Goetheallee 1
15366
Hoppegarten

Telefon: 03342-38930
Fax: 03342-389340
E-Mail Adresse: mail@hoppegarten.com
Rennszene in Hoppegarten, Foto: Rennbahn Hoppegarten GmbH & Co. KG, Foto: Rennbahn Hoppegarten GmbH & Co. KG
Rennszene in Hoppegarten, Foto: Rennbahn Hoppegarten GmbH & Co. KG, Foto: Rennbahn Hoppegarten GmbH & Co. KG
Das Publikum zeigt sich gern mit ausgefallen Hutkreationen, Foto: Rennbahn Hoppegarten GmbH & Co. KG , Foto: Rennbahn Hoppegarten GmbH & Co. KG
Rennszene in Hoppegarten, Foto: Rennbahn Hoppegarten GmbH & Co. KG
Das Publikum zeigt sich gern mit ausgefallen Hutkreationen, Foto: Rennbahn Hoppegarten GmbH & Co. KG
Der Publikumsbereich, Foto: Rennbahn Hoppegarten GmbH & Co. KG
Hoppegarten aus der Luft, Foto: Rennbahn Hoppegarten GmbH & Co. KG
Rennszene in Hoppegarten, Foto: Rennbahn Hoppegarten GmbH & Co. KG
Das Gelände der Galopprennbahn in Hoppegarten, Foto: Rennbahn Hoppegarten GmbH & Co. KG

Tourende am Bahnhof Hoppegarten (Mark)

Wegbeschreibung

Vorbei am historischen Eingang der Rennbahn gelangen Sie zum Kreisel und ein paar Meter auf der Lindenallee zur Bahnhofstraße, die Sie direkt zum Bahnhof Hoppegarten bringt. Der Name des Ortes hat übrigens nichts mit Pferden und „Hoppe, hoppe Reiter“ zu tun, sondern kommt schlicht von Hopfen, den man fürs Bierbrauen benötigte. Hier gab es früher also einmal einen Hopfengarten. Nach gut zwei, zweieinhalb Stunden wandern haben Sie nun das schöne Erpetal in den Füßen und herrliche Landschaftsbilder in der Erinnerung.

Tourenkarte

Start

S-Bahnhof Friedrichshagen

Fürstenwalder Damm 484

12587 Berlin

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