Karlstadt und das Naturschutzgebiet Rammersberg

Zarte Röschen und kulturelle Spuren

Start
Karlstadt
Dauer
7 h
Länge
21 km
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Weg von der Karlsburg zum Naturschutzgebiet Rammersberg, Foto: Uwe Miethe, Lizenz: DB
Historisches Rathaus Karlstadt, Foto: Uwe Miethe, Lizenz: DB
Burgruine Karlsburg, Foto: Fränkisches Weinland
Landschaft im Naturschutzgebiet Rammersberg, Foto: Uwe Miethe, Lizenz: DB
Die ehemalige Synagoge Wiesenfeld, Foto: Uwe Miethe, Lizenz: DB
Die Kreuzkapelle Rohrbach, Foto: Uwe Miethe, Lizenz: DB
Eckdaten zur Tour
Trockenrasen – das klingt bestimmt nach vernachlässigtem Garten oder Dürresommer? Weit gefehlt! Dieser wenig saftige Name bezeichnet eine wertvolle Natur- und Kulturlandschaftsform mit ganz besonderen Lebensbedingungen. Unweit des Mittelalterstädtchens Karlstadt könnt Ihr in einem solchen Trockengebiet unter anderem das überaus seltene Adonisröschen entdecken. Es ist in Deutschland nur an ganz wenigen Orten zu finden und vertreibt als Frühblüher das Wintergrau. 

Genießt auf dieser anspruchsvollen Wanderung die abwechslungsreiche Natur im Fränkischen Weinland, den Panoramablick von der Burgruine Karlsburg und Einblicke in die kulturelle und historische Entwicklung der Gegend.
Eine Wandertour für Familien, Naturliebhaber, Kulturliebhaber und Entdecker

Start- und Endbahnhof

Startbahnhof
5 Tourstationen
21 km / 7 Stunden
Endbahnhof

Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.

Vorschau der App-Darstellung der Tour "SUP-Seeing in Potsdam" | © DB Regio Nordost

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Ablaufplan

Tourstart am

Wegbeschreibung

Vom Bahnhof in Karlstadt sind es nur ein paar Schritte in die Altstadt. Ihr folgt der Beschilderung K2 mitten durch einen mittelalterlich geprägten Stadtkern mit geschichtsträchtigen Gebäuden wie der Stadtpfarrkirche St. Andreas oder dem Maintor.

Am Marktplatz gönnt Ihr Euch eine erste kleine Unterbrechung, um Euch das historische Rathaus anzuschauen.

Historisches Rathaus Karlstadt

Das Historische Rathaus dominiert und ziert den Marktplatz im Zentrum der Altstadt. 1422 als Rat-, Kauf- und Tanzhaus errichtet, verkörpert es den Urtyp eines deutschen Rathauses. Die Markthalle im Erdgeschoss ist dreischiffig, und der Bürgersaal im ersten Stock ist bis heute der größte seiner Art in Franken.

Die Fassade mit ihrem Treppengiebel, die dem Marktplatz zugewandt ist, gibt dem sonst eher schlichten Äußeren seinen unverwechselbaren Charakter. Die doppelläufige Freitreppe bildete ursprünglich den einzigen Zugang zum oberen Saal.

Den First krönt das Glockentürmchen der Rathausuhr. Darüber steht in einer Nische das 1718 von dem Karlstadter Bildhauer Kilian Schüßler geschaffene „Schwedenmännle". Es lässt fünfmal täglich seine Landsknechtsweise „Vom Barette schwankt die Feder" ertönen.
Von 14 bis 20 Uhr ist sie zu jeder geraden Stunde in der gesamten Altstadt zu hören.

Marktplatz 1

97753
Karlstadt
Telefon: 09353 906688
E-Mail Adresse: tourismus@karlstadt.de

Wegbeschreibung

Der Blick über den Marktplatz hinunter zum Maintor mit der Ruine der Karlsburg im Hintergrund lockt dazu, gleich hinaufzusteigen zur Burgruine.

Dazu folgt Ihr der Hauptstraße bis zum mehr als 750 Jahre alten Oberen Torturm oder „Katzenturm“ – einem der höchsten seiner Art in Franken.

Ihr biegt rechts ab, überquert den Main auf der Alten Mainbrücke und nehmt am anderen Ufer die kleine Treppe rechter Hand, die von der Brücke hinunterführt.

Jetzt folgt Ihr der Ausschilderung bis zum Burgweg. Durch einen artenreichen Hochwald führt er hinauf zur Burgruine Karlsburg, von der aus Ihr Euch in umgekehrter Blickrichtung am hübschen Karlstadt und der Landschaft weiden könnt.

Burgruine Karlsburg

Wer den kurzen Aufstieg zur Karlsburg auf sich genommen hat, wird mit einem atemberaubenden Ausblick über Karlstadt, die Umgebung und das Maintal belohnt. Ausgrabungen in den 1970- und 1990er Jahren belegen, dass die Ruine mehrere Vorgängerbauten hatte, die bis in die Merowinger-Zeit im 7. Jahrhundert zurückgehen. 

Der Burgberg, nach Süden und Osten durch Steilhänge von Natur aus gesichert, wurde im Westen und Norden durch ein Graben- und Wallsystem befestigt. Während einer zweiten Bauphase im 10. Jahrhundert wurde eine Mauer mit viereckigen Bastionen errichtet. 

Im 13. Jahrhundert ebneten die Würzburger Fürstbischöfe die alten Anlagen ein und legten an derselben Stelle die heute noch als Ruine erhaltene steinerne Karlsburg an. 1409 musste der verschuldete Bischof Johann von Egloffstein die Burg pfandweise dem Domkapitel überlassen, in dessen Besitz sie fast 90 Jahre blieb. In dieser Zeit wurde ein seinerzeit viel bestaunter etwa 60 Meter tiefer Brunnen gebaut.

Im Frühjahr 1525, kurz bevor der Bauernkrieg im Hochstift Würzburg blutig niedergeschlagen wurde, zerstörten die Karlstadter nach langem Zögern die Karlsburg. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts plünderten Steinräuber die Überreste. Seitdem thront sie in ihrer heutigen Gestalt über Karlstadt.

Burgweg
97753
Karlstadt
Telefon: 09353 906688
E-Mail Adresse: tourismus@karlstadt.de

Wegbeschreibung

Nach einem ausgiebigen Besuch der Burgruine überquert Ihr den Schlossberg.

Ihr folgt jetzt der Beschilderung K10 und erreicht bald das Naturschutzgebiet Rammersberg.

Naturschutzgebiet Rammersberg

Das Naturschutzgebiet Rammersberg gehört zu den Karlstadter Trockengebieten und zeichnet sich durch ein bemerkenswert warmes Klima und geringe Niederschlagsmengen aus. Das Zusammenspiel von klimatischen und geologischen Bedingungen und der Einfluss jahrhundertelanger menschlicher Bewirtschaftung ließen hier ein komplexes Mosaik von Lebensräumen entstehen: Trockenrasen, Säume, Gebüsche, Niederwald, Ackerbrachen und extensiv genutzte Streuobstwiesen.

Das Frühjahr eignet sich besonders für einen Besuch, denn der Karlstadter Trockenrasen gehört zu nur einer Handvoll von Kleinarealen in Deutschland, in denen das gefährdete und und streng geschützte Adonisröschen zu finden ist. Sein Schönheit versprechender Name geht auf die griechische Mythologie zurück. Aphrodite beweinte ihren Liebling Adonis nach seinem Tod, und aus jeder Träne wuchs eine weiße Rose. Aus den Blutstropfen des Sterbenden aber wuchsen Adonisröschen, deren Arten in leuchtend rot oder wie hier in goldgelb blühen.

Wegbeschreibung

Erkundet das Naturschutzgebiet in Ruhe und wandert anschließend noch ein kleines Stückchen weiter.

Wo der Weg K10 den K3 kreuzt, folgt Ihr der Beschilderung des K3 nach links in Richtung der Bahngleise bis nach Wiesenfeld, dem flächenmäßig größten Stadtteil von Karlstadt.

Hier findet Ihr die nächste Station: die ehemalige Synagoge Wiesenfeld.

Ehemalige Synagoge Wiesenfeld

Wiesenfeld hat eine bewegte jüdische Geschichte. Mitte des 17. Jahrhunderts begannen Juden, die anderswo vertrieben worden waren, sich im Ort anzusiedeln. Um das Jahr 1800 war jeder siebte Wiesenfelder jüdischen Glaubens. 1848 zählte die jüdische Gemeinde 125 Mitglieder.

In den Jahren um 1862 erhielt die Gemeinde einen Synagogen-Neubau im gotischen Stil. Das Gebäude überlebte zwar die Reichsprogromnacht im November 1938, es war aber nicht mehr nutzbar. Angehörige der SA hatten die gesamte Inneneinrichtung zerstört oder geplündert. 22 der 25 deportierten Juden aus Wiesenfeld wurden ermordet.
Seit ihrer Restaurierung im Jahr 1993 finden in der ehemaligen Synagoge kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und Konzerte statt. Führungen und Besichtigungen sind auf Anfrage möglich. (Tourist-Information Karlstadt, Hauptstraße 9, 97753 Karlstadt, Tel. 09353 906688)

Erlenbacher Str./Schloßmannsgasse
97753
Karlstadt

Wegbeschreibung

Der Weg führt zurück über die Schloßmannsgasse auf die Straße Roter Rain und ein Stück die Hausener Straße entlang.

Ihr verlasst diese, um der Beschilderung für den K6 zu folgen. Durch Felder geht es bergauf zu einem Wäldchen. Auf einer wunderschönen Lichtung wartet die Kreuzkapelle auf Euch. 

Kreuzkapelle, Valentinuskapelle Rohrbach

Die 1721 erbaute Kapelle auf dem Erlenberg, nordwestlich von Rohrbach, ist ein schlichter Bau mit Dachreiter und kleinem Glöcklein. Das linke Fenstertürchen lässt sich öffnen und gibt den Blick auf das Innere der Kapelle frei.

Der Innenraum wurde 1868 mit Schablonenmalereien ausgestaltet, die Steinquader, Säulen, ein Deckenfries und einen Wandteppich abbilden. Nach ihrer weißen Übermalung Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Kapelle zu Beginn des Jahrtausends renoviert. Seitdem präsentiert sie sich in ihrem Innern wieder im Stil des Historismus.

Der Kapelle voran ging am selben Ort ein Bildstock, um den sich eine Legende rankt. Genau hier soll ein Schäfer aus Urspringen seine Herde wiedergefunden haben, die sich während eines Gewitters zerstreut hatte. Er errichtete einen in seiner Not gelobten Bildstock.

Die Kapelle liegt an einer Kreuzung einstmals wichtiger Höhenwege. Wanderer, Fuhrleute und Leinreiter dürften über die Jahre so viele Spenden in den Opferkasten am Bildstock gegeben haben, sodass zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Kapelle erbaut und eine Kapellenstiftung errichtet werden konnte.

Tourende am

Wegbeschreibung

An der Kreuzkapelle biegt Ihr links ab und folgt weiter der Beschilderung K6 Richtung Rohrbach und seiner Pfarrkirche St. Valentin mit ihrem markanten Zwiebelturm.

Ihr überquert die Dorfstraße von Rohrbach, biegt auf die Steinfelder Straße ein und folgt immer weiter der Beschilderung K6, dann K5 bis zum Schlossberg.

Hier führt der K2 auf den Weinlehrpfad und Panoramaweg inmitten der Weinlage Mühlbacher Fronberg. Ihr erfahrt allerlei Interessantes über die hier angebauten Rebsorten, von Silvaner bis Domina.

Kehrt doch auf dem Rückweg zum Bahnhof von Karlstadt noch einmal in einer der traditionellen Weinstuben ein. Oder besucht eine der Heckenwirtschaften, wo Ihr regionalen Frankenwein und kleinere Gerichte probieren könnt.

Tourenkarte

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Start/Ende

Bahnhofplatz 1

97753 Karlstadt

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