Bach als jungen Mann erleben

Ein Stadtspaziergang rund um Arnstadt

Start
Arnstadt
Dauer
5 h
Länge
5 km
Teilen
Arnstadt, Erfurter Straße, Foto: Dguendel, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org
Bachdenkmal, Foto: By Photo: Andreas Praefcke, Public Domain, https://commons.wikimedia.org
Bachkirche und Hopfenbrunnen am ehem. Hopfenmarkt, Foto: SchiDD CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org
Das Bachhaus in Arnstadt, Foto: Giorno2, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org
Die Liebfrauenkirche in Arnstadt, Foto: Michael Sander, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org
Zum Burgkeller, Foto: Giorno2, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org
Neues Palais Arnstadt, Foto: Elmar Nolte, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org
Eckdaten zur Tour
Die Bachstadt Arnstadt am Fuß des Thüringer Waldes gehört zu den ältesten bekannten Städten in Deutschland. Zwischen 1703 und 1708 wirkte hier Johann Sebastian Bach als Organist. Ihm zu Ehren nennt sich Arnstadt “Bachstadt”. Dieser Stadtrundgang führt zu den historischen Sehenswürdigkeiten und an der Stadtmauer entlang.
Ein Stadtrundgang für Naturliebhaber und Kulturliebhaber

Start- und Endbahnhof

Startbahnhof
Arnstadt Hauptbahnhof
6 Tourstationen
5 km / 5 Stunden
Endbahnhof
Arnstadt Hauptbahnhof

Unser Tipp: Bitte prüfen Sie vor Fahrtantritt Ihre Zugverbindung und die erwartete Auslastung.

Vorschau der App-Darstellung der Tour "SUP-Seeing in Potsdam" | © DB Regio Nordost

Lust auf einen Ausflug? Diese App kennt sich aus!

Dein kostenloser Tourenplaner für den perfekten Tag. Entdecke über 860 geprüfte Touren in deiner Nähe - oder in ganz Deutschland. Die App DB Ausflug ist die perfekte Ergänzung zu deinem Deutschland-Ticket. Jetzt herunterladen und Ausflugsziele in der Nähe entdecken!

Ablaufplan

Tourstart am Arnstadt Hauptbahnhof

Wegbeschreibung

Vom Bahnhof führt der Weg zunächst an der Bahntrasse entlang und weiter durch die Bahnhofstraße und die Erfurter Straße zum Markt. Wer den ca. einen Kilometer langen Weg abkürzen möchte, nutzt den Bus 360 bis zur Haltestelle „Bustreff“. Von dort sind es nur noch ca. drei Minuten zum Markt. Hier findet eine erste Begegnung mit Johann Sebastian Bach statt. Auf dem erhöht liegenden, dreieckigen Marktplatz schlägt das Herz der Stadt. Das Rathaus im Stil der Renaissance stammt aus dem Jahr 1586.

Bachdenkmal auf dem Markt

Mitten auf dem Markt steht eine Bronzeplastik, die Johann Sebastian Bach zeigt. Allerdings nicht als würdigen älteren Mann, wie man ihn z.B. aus Leipzig kennt, sondern als Jugendlichen mit Kniebundhose und einfachem Hemd in dem Alter, als er nach Arnstadt kam. Geschaffen wurde die Plastik 1985 von Prof. Bernd Göbel aus Halle. Sie vermittelt eine Vorstellung, wie der junge und rebellische Bach mit 18 Jahren ausgesehen haben könnte. Der lehnt sich entspannt an einen Meilenstein, wobei der Gehrock auf dem Stein liegt. Das unkonventionelle Denkmal des jungen Bach wurde anlässlich des 300. Geburtstages des Komponisten enthüllt.

Markt 3
99310 
Arnstadt

Wegbeschreibung

Die Kirche, in der Bach als Organist wirkte, befindet sich in der unmittelbaren Nähe des Denkmals. Die Straße „An der Neuen Kirche“ führt zum Neumarkt, vorbei am Neumarktbrunnen, der aus der Zeit um 1600 stammt.

Bachkirche Arnstadt

Als der gerade einmal 18 Jahre alte Johann Sebastian Bach davon gehört hatte, dass in Arnstadt eine neue Orgel gebaut wurde, bewarb er sich als Organist. Als die Kirche noch „Neue Kirche“ hieß, war sie Bachs erste Organistenstelle. Zum 250. Geburtstag des Komponisten wurde sie 1935 in „Bachkirche“ umbenannt. 

Ein Stadtbrand im Jahr 1581 hatte die ursprüngliche Bonifatiuskirche zerstört, worauf auf ihren Grundmauern die „Neue Kirche“ als barocker Saalbau errichtet wurde. Im Jahr 1703 fügte Orgelbaumeister Johann Friedrich Wender aus Mühlhausen eine Orgel in die Kirche ein. Der 18-jährige Bach nahm die Orgel ab und prüfte sie. Dabei überzeugte Bach mit seinem Spiel so sehr, dass er in Arnstadt seine erste Anstellung als Organist erhielt. Im Orgel- und Cembalo-Spiel hatte er bereits eine solche Meisterschaft entwickelt, dass er mehr verdiente als alle Organisten vor ihm. 

Neben dem virtuosen Spiel entwickelte er hier auch sein kompositorisches Talent. Er schrieb Kantaten und Fugen. Für eine Studienreise nach Lübeck nahm Bach vier Wochen Urlaub, blieb aber fast vier Monate. Nach der Rückkehr fügte Bach seinem Orgelspiel immer mehr Improvisationen ein. Es kam zu Beschwerden und Streitigkeiten mit der Stadt, die Bach bewogen, auf eine neue Stelle in Mühlhausen zu wechseln.

Die Bachkirche (Johann-Sebastian-Bach-Kirche) in Arnstadt ist während der Sommermonate von Montag bis Sonntag von 11 bis 15 Uhr geöffnet. 

An der Neuen Kirche
99310
Arnstadt
Telefon: 03628 740960

Wegbeschreibung

Von der Bachkirche aus geht es am 1573 erbauten Hopfenbrunnen zurück auf den Marktplatz. Dort prägt das "Haus zum schwarzen Löwen" gemeinsam mit dem "Haus zum Palmenbaum" die nördliche Seite des Platzes. Der prächtige Fachwerkbau wurde um 1560 gebaut. Heute hat dort die Kreismusikschule ihr Domizil. Ein festlicher Barocksaal wird als Konzertsaal genutzt.
 
Vom westlichen Teil des Platzes zweigt die Kohlgasse ab. Dort steht mit der Hausnummer 7 ein historisches Gebäude, das eng mit dem Namen Bach verbunden ist – das Bachhaus. Es ist anzunehmen, dass der junge Bach den gleichen Weg von der Kirche zu diesem Haus gegangen ist.

Bachhaus Arnstadt

In keiner anderen Stadt sind so viele Originalschauplätze der Musikerfamilie Bach erhalten wie in Arnstadt. Deren Mitglieder wirkten hier bereits lange vor Johann Sebastian Bach als Stadtpfeifer, Spielmänner, Organisten, Komponisten und Hofmusiker. Das Haus wurde nach dem großen Stadtbrand 1581 erbaut und gehörte ab 1687 dem Hofmusikus Johann Christoph Bach, dem Zwillingsbruder des Vaters von Johann Sebastian Bach. Über 40 Jahre war das unscheinbare Haus in der Kohlgasse 7 im Besitz der Familie Bach. Es ist das einzige erhaltene Wohnhaus, in dem der Organist ein- und ausging. Es wird angenommen, dass er einige Zeit in dem Gebäude wohnte. Führungen sind hier nur nach Anmeldung möglich.

Kohlgasse 7
99310
Arnstadt
Telefon: 03628 5897370
E-Mail Adresse: information@arnstadt.de

Wegbeschreibung

Wieder führt der Weg zurück zum Marktplatz. Diesmal allerdings, um ihn in westlicher Richtung gleich wieder zu verlassen. Es geht vorbei an dem dreiflügeligen Gebäudekomplex namens „Prinzenhof“ von 1583, der heute die Bibliothek der Stadt beherbergt. Dann zieht ein weiteres Gebäude die Blicke auf sich: die Alte Papiermühle. Der imposante Fachwerkbau stammt aus dem Jahr 1633. Bereits vor diesem Haus stand auf dem Gelände eine Papiermühle, in der Lumpen zu Brei geschlagen wurden. 
 
Hinter der Alten Papiermühle ist die bedeutendste Kirche von Arnstadt erreicht.

Liebfrauenkirche Arnstadt

Die im 12. und 13. Jahrhundert errichtete Liebfrauenkirche gilt neben dem Naumburger Dom als wichtigster Kirchenbau der Übergangsphase von der Romanik zur Gotik in Thüringen. Diese Symbiose beider Baustile wird besonders an den beiden Türmen deutlich: Während der eine noch typisch romanische Rundbögen aufweist, beeindruckt der andere mit der filigranen Schönheit gotischer Spitzbogenfenster. Über ihre Funktion als städtische Pfarrkirche hinaus war sie auch das Gotteshaus eines Benediktinerinnen-Klosters. Nach der Reformation wurde sie wenig genutzt und drohte zu verfallen. Um 1910 begannen Restaurierungsarbeiten, die in den folgenden Jahrzehnten andauerten. Die Kirche enthält wertvolle Kunstwerke, darunter einen Flügelaltar von 1498, die „Schöne Madonna“ aus Lindenholz aus dem Jahr 1415 sowie mehrere Epitaphe und Grabsteine der Grafen von Schwarzburg-Arnstadt.

An der Liebfrauenkirche
99310
Arnstadt
Telefon: 03628 740960
E-Mail Adresse: stadtkirchenamtqkirche-arnstadt.de
01.05. - 31.10.
Montag: 11:00 - 15:00 Uhr
Dienstag: 11:00 - 15:00 Uhr
Mittwoch: 11:00 - 15:00 Uhr
Donnerstag: 11:00 - 15:00 Uhr
Freitag: 11:00 - 15:00 Uhr
Samstag: 11:00 - 15:00 Uhr
Sonntag: 14:00 - 16:00 Uhr

Wegbeschreibung

Nun folgt eine längere Wanderung entlang der mittelalterlichen Stadtmauer. Der Gang – egal auf Welcher Seite der Mauer – führt größtenteils durchs Grüne. 

Die Stadtmauer wurde 1332 fertiggestellt. Sie hatte eine Länge von fast 2.300 Metern und besaß fünf Stadttore, von denen nur das Neutor und das Riedtor – beide aus dem 15. Jahrhundert – erhalten sind. Beide Tore ähneln mit ihren schiefergedeckten Zwiebeltürmen den typischen Thüringer Kirchtürmen und bestimmen die Silhouette der Stadt mit. 
 
Durch das Riedtor geht es wieder in die Innenstadt zurück. Der Ried bietet mit seinen Gaststätten Gelegenheit zu einer Rast. Der Weg vom Ried führt durch die Marktstraße und die Untere Marktstraße in die Erfurter Straße. Noch einmal geht es am Hopfenbrunnen vorbei.

Burgkeller

Schon der erste Blick in den Schankraum verrät: im „Burgkeller“ geht es rustikal zu: keine weißen Tischdecken, dafür Geräte aus Opas Werkstatt und Omas Haushalt an den Wänden. Die Speisekarte bietet die spezielle Rubrik „Aus Thüringer Landen“ mit Rostbraten und Bratwurst. Aber auch Anhänger der vegetarischen Küche kommen auf ihre Kosten. Typisch für die Region: zum Nachtisch warmer Schokoladenkuchen mit Eierlikör und Vanilleeis.

Erfurter Straße 12
99310
Arnstadt
Montag: 12:00 - 20:00 Uhr
Donnerstag: 12:00 - 20:00 Uhr
Freitag: 12:00 - 20:00 Uhr
Samstag: 12:00 - 20:00 Uhr
Sonntag: 12:00 - 20:00 Uhr

Wegbeschreibung

Nach der Rast geht es zurück zum Hopfenbrunnen und von dort durch die Zimmerstraße zur Schloßstraße. Sie führt direkt auf das Schlossmuseum zu. 

Das Schlossmuseum

Das Schlossmuseum Arnstadt nimmt die Besucher mit auf eine Reise in die Zeit des Barocks. Architektur, Mode, Kunst und Musik zeigen das Leben in einer Residenz, wie sie Johann Sebastian Bach erlebte. Dabei beherbergt das Schlossmuseum Arnstadt mehrere unterschiedliche Ausstellungen. Während die Beletage den Besucher in die opulente Welt des Barocks entführt, kommt die Ausstellung über Bach in Arnstadt modern und interaktiv daher. Beeindruckend ist der Festsaal, auch „Weißer Saal“ genannt. Er erstrahlt in hellen Tönen, abgesetzt durch in Gold und Silber gefasste Ornamente.

Bekannt ist das Schlossmuseum vor allem für die Puppenstadt „Mon plaisir“ mit ihren rund 400 Figuren und unzähligen Requisiten. Fürstin Auguste Dorothea von Schwarzburg-Arnstadt (1666–1751) schuf dieses Kleinod während ihrer 35-jährigen Witwenzeit. Die einmalige Miniaturwelt spiegelt das Bild einer kleinen Residenz zur Barockzeit wider.

Dieses Kleinod wird derzeit aufwendig restauriert. Bis „Mon Plaisir“ wieder besichtigt werden kann, informiert eine kleine Interimsausstellung über die Arbeit der Restauratorinnen.

Schloßplatz 1
99310
Arnstadt
Telefon: 03628 602932
E-Mail Adresse: schlossmuseum@kulturbetrieb-arnstadt.de
Dienstag: 10:00 - 17:00 Uhr
Mittwoch: 10:00 - 17:00 Uhr
Donnerstag: 10:00 - 17:00 Uhr
Freitag: 10:00 - 17:00 Uhr
Samstag: 10:00 - 17:00 Uhr
Sonntag: 10:00 - 17:00 Uhr

Tourende am Arnstadt Hauptbahnhof

Wegbeschreibung

Gleich neben dem Schloss erheben sich Reste der Ruine Neideck. Die Anlage besteht aus der Kernburg mit dem imposanten Schlossturm, der Vorburg mit dem Landratsamt, dem Schlossgarten mit dem Fischtor mit seinem charakteristischen Fachwerk. Besonders faszinierend ist der Schlossturm, einst der Bergfried der Burg, der im Zuge des Umbaus zum Renaissanceschloss als einziger Bau erhalten blieb. Mit seinen 59,2 Metern Höhe bietet er eine herrliche Aussicht über die Stadt. 

Von der Ruine Neideck geht es direkt in den Schlossgarten. Es ist ein Renaissance-Garten aus dem 16. Jahrhundert, von Naturstein-Mauerwerk eingefriedet, mit ehrwürdigen Solitär-Bäumen, kleinen Alleen, und einem Theater in seiner Mitte. 

Durch den Park erreicht man die Bahnhofstraße und sie führt zum Bahnhof.

Tourenkarte

Die Karte ist visuell optimiert und nicht barrierefrei. Als barrierefreie Alternative für alle Inhalte nutzen Sie die textbasierte Ansicht

Start/Ende

Arnstadt Hauptbahnhof

Am Bahnhof 1

99310 Arnstadt

Frische Ideen für Ihre nächste Tour

Marionettentheatermuseum in Bad Liebenwerda

Nächstgelegener Bahnhof: Bahnhof Bad Liebenwerda
Dauer der Tour: 4 Stunden
Länge der Tour: 3 Kilometer

Ein Stadtrundgang durch Angermünde

Nächstgelegener Bahnhof: Bahnhof Angermünde
Dauer der Tour: 4 Stunden
Länge der Tour: 3 Kilometer

Ein Stadtrundgang auf der maritimen Meile Bremerhavens

Nächstgelegener Bahnhof: Bremerhaven Hbf
Dauer der Tour: 7 Stunden
Länge der Tour: 6 Kilometer

Rundgang durch die Hansestadt Rostock

Nächstgelegener Bahnhof: Rostock Hbf
Dauer der Tour: 4 Stunden
Länge der Tour: 7 Kilometer
Nächstgelegener Bahnhof: Leipzig Hbf
Dauer der Tour: 2 Stunden
Länge der Tour: 3 Kilometer

Ein Stadtspaziergang zu Galerien und Ateliers

Nächstgelegener Bahnhof: Bahnhof Bad Doberan
Dauer der Tour: 3 Stunden
Länge der Tour: 3 Kilometer

Kulturspaziergang durch Rendsburg

Nächstgelegener Bahnhof: Rendsburg Bhf
Dauer der Tour: 3 Stunden
Länge der Tour: 3 Kilometer
Nächstgelegener Bahnhof: Stralsund Hbf
Dauer der Tour: 4 Stunden
Länge der Tour: 4 Kilometer

Gespenstischer Stadtrundgang durch die Hansestadt

Nächstgelegener Bahnhof: Bremen Hbf
Dauer der Tour: 3 Stunden
Länge der Tour: 3 Kilometer

Erstaunliches an der Havel

Nächstgelegener Bahnhof: Bahnhof Zehdenick (Mark)
Dauer der Tour: 4 Stunden
Länge der Tour: 5 Kilometer

Von speienden Geysiren und tapferen Bäckerjungen

Nächstgelegener Bahnhof: Bahnhof Andernach
Dauer der Tour: 4 Stunden
Länge der Tour: 8 Kilometer

Der historische Stadtkern von Gransee

Nächstgelegener Bahnhof: Bahnhof Gransee
Dauer der Tour: 2 Stunden
Länge der Tour: 3 Kilometer