Aus einem kleinen Braubetrieb mit Ausschank entstand ab 1878 nach Plänen des Architekten Franz Heinrich Schwechten auf dem Gelände das beeindruckende historische Gebäudeensemble mit insgesamt sechs Höfen, über 20 Gebäuden und seiner markanten Architektur. Ein beeindruckendes Industrie-Architekturdenkmal aus dem Berlin Ende des 19. Jahrhunderts.
Seit 1516 ist das deutsche Reinheitsgebot wortwörtlich in aller Munde und verhilft dem Bier zum deutschen Exportschlager. Kein Wunder also, dass sich um 1920 der Hauptsitz der größten Lagerbierbrauerei der Welt in Berlin befand. Die Schultheiss-Brauerei wuchs stetig und so wurde die Produktionsstätte an der Schönhauser Allee ausgebaut. Noch heute ist an den denkmalgeschützten Gebäuden zu sehen, wie die Brauerei organisiert war.
Der Eigentümer der Brauerei, Richard Roesicke, war bis zu seinem Tod im Jahr 1903 erfolgreicher Unternehmer und zugleich fortschrittlicher Sozialpolitiker. Die Angestellten und Arbeiter*innen der Brauerei konnten unter anderem von Bäderabteilungen, Invalidenwerkstätten und Kindereinrichtungen profitieren.
Die Brauerei wurde nach der Gründung der DDR in einen Volkseigenen Betrieb (VEB) überführt und braute noch bis 1967 das beliebte goldgelbe Getränk.
1990 wurde der Komplex als KulturBrauerei neu vitalisiert. Auf dem 25.000 qm großen Areal finden sich Konzerträume, ein Kino, Gastronomie und verschiedene kreative Dienstleister. Ein Museum zum Alltag in der DDR ist ebenso vertreten wie das Tourist Information Center Pankow im ehemaligen Sudhaus.
Die KulturBrauerei bietet neben einem vielfältigen Kulturangebot auch regelmäßige Führungen über das Brauereigelände, die Besucher*innen in die wechselvolle Geschichte der Brauerei entführen. Wer das Gelände auf eigene Faust erkunden möchte, kann via QR-Code Informationsfilme auf dem Smartphone abspielen und in die Vergangenheit eintauchen.